Detailergebnis zu DOK-Nr. 47439
Untersuchungen zur Übertragbarkeit von Grenz- und Richtwerten des Schüttelverfahrens nach DEV-S4 auf Trogverfahren
Autoren |
K. Mesters R. Biachula H. Schössner |
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Sachgebiete |
9.14 Ind. Nebenprodukte, Recycling-Baustoffe |
Bonn: Typo-Druck- und Verlagsgesellschaft, 1998, 110 S., zahlr. B, T, 13 Q (Forschung Straßenbau und Straßenverkehrstechnik (BMV, Bonn) H. 759)
Für die Beurteilung der wasserwirtschaftlichen Verträglichkeit von Straßenbaustoffen ist deren Auslaugbarkeit entscheidend. Bisher wurden die auslaugbaren Anteile mit dem DEV-S4-Verfahren bestimmt. Dieses Elutionsverfahren wurde speziell für die Untersuchung feinkörniger Materialien entwickelt und ist daher für die Untersuchung von Straßenbaustoffen weniger geeignet. Daher wurde zunächst das herkömmliche DEV-S4-Verfahren in bezug auf die Korngröße und die Probenmenge modifiziert. Anschließend wurde das praxisgerechtere Trogverfahren entwickelt. Für die ausführlichere Kennzeichnung solcher Materialien wurden zusätzlich ein Perkolationsverfahren sowie ein pH-stat-Verfahren erarbeitet. Das Hauptziel dieses Forschungsvorhabens lag in der Untersuchung der Übertragbarkeit vorhandener, auf das modifizierte DEV-S4-Verfahren bezogener Grenz- und Richtwerte auf das Trogverfahren. In einem zweiten Untersuchungsabschnitt sollten mit den neu entwickelten Auslaugungsverfahren (Perkolationsverfahren, pH4-stat-Verfahren) Erfahrungen gesammelt werden. Es wurden insgesamt 15 verschiedene industrielle Nebenprodukte, Recycling-Baustoffe sowie Naturgesteine ausgelaugt. Die Auslaugungsergebnisse zeigten, daß es sinnvoll ist, der Überprüfung der wasserwirtschaftlichen Verträglichkeit von Straßenbaustoffen eine definierte Korngrößenverteilung zugrunde zu legen. Zusammenfassend konnte festgestellt werden, daß die Übertragbarkeit der Ergebnisse zwischen dem modifizierten DEV-S4-Verfahren und dem Trogverfahren grundsätzlich gegeben ist, so daß das praxisgerechtere Trogverfahren das modifizierte DEV-S4-Verfahren ersetzen und zukünftig als Routineverfahren eingesetzt werden könnte. Die Auslaugungsergebnisse, ermittelt mit Hilfe des Perkolationsverfahrens, haben gezeigt, daß das Verfahren aussagekräftig ist, um den zeitlichen Verlauf der Auslaugung von Mineralstoffen zu simulieren. Beim pH-stat-Verfahren ist eine Beurteilung der Auslaugungsergebnisse mit Festlegung von Akzeptanzbereichen zwar wünschenswert, aber ohne die Einbeziehung weiterer Auslaugungsversuche nicht möglich.