Detailergebnis zu DOK-Nr. 47455
Abschätzung der Zuverlässigkeit visuell erfaßter Zustandsdaten im Rahmen des Langzeitbeobachtungsprogramms LTPP - Vergleichbarkeit und Genauigkeit (Orig. engl.: Assessment of long-term pavement performance program manual distress data variability - Bias and precision)
Autoren |
G.R. Rada R.K. Bhandari G.E. Elkins |
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Sachgebiete |
14.0 Allgemeines (u.a. Energieverbrauch) |
Washington, D.C.: National Academy Press, 1997 (Transportation Research Record (TRB) H. 1592) S. 151-168, 11 B, 3 T, 3 Q
Innerhalb des Langzeitbeobachtungsprogramms LTPP im Rahmen von SHRP wurden Zustandserfassungen in den letzten Jahren zunehmend mit Hilfe der visuellen Erfassungsmethodik durchgeführt. Da hierbei die Abschätzung der Ausprägungsintensität der einzelnen Zustandsindikatoren den individuellen Einflüssen des Erfassungspersonals unterliegt, ergab sich schnell die Frage nach der Vergleichbarkeit und der Genauigkeit der erzielten Erfassungsergebnisse. Im Rahmen einer Studie wurden die Ergebnisse von sieben Vergleichserfassungen analysiert, die bei Schulungsveranstaltungen für das Erfassungspersonal in den Jahren 1992 bis 1995 durchgeführt worden waren. Als Referenzergebnisse wurden jeweils die abgestimmten Erfassungsergebnisse des Leitungspersonals der Veranstaltungen auf den Testabschnitten zugrunde gelegt. Die Analyse zeigte, daß die Streuung der individuellen Erfassungsergebnisse je Zustandsindikator sehr groß ist und daß diese mit zunehmender Intensität des gesamten Schadensbildes ansteigt. Werden dagegen die Erfassungsergebnisse mehrerer Zustandsindikatoren zu einem Teilwert (oder aller Indikatoren zu einem Gesamtwert) zusammengefaßt, so ergeben sich nur geringe Abweichungen zwischen den individuellen Ergebnissen, den Mittelwerten je Erfassungsgruppe und den Referenzergebnissen. Nach Ansicht der Autoren sind die bisher visuell erfaßten Zustandsdaten des Langzeitbeobachtungsprogramms damit für den beabsichtigten Einsatz als Grundlage für die Entwicklung merkmalsbezogener Prognosemodelle aufgrund der verfahrensbedingt zu geringen Präzision nicht geeignet. Die Daten lassen sich hingegen für netzbezogene Fragen des Erhaltungsmanagements verwenden. Eine Steigerung der Präzision visueller Zustandserfassungen ließe sich erzielen, sofern für jeden Abschnitt innerhalb des Erfassungsteams die Ergebnisse je Zustandsindikator abgestimmt würden. Dazu würde jedoch eine Aufstockung des Erfassungspersonals notwendig werden.