Detailergebnis zu DOK-Nr. 47501
Zeitverwendung und Verkehrsgeschehen - Zur Abschätzung des Verkehrsumfangs bei Änderungen der Freizeitdauer
Autoren |
B. Chlond |
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Sachgebiete |
6.2 Verkehrsberechnungen, Verkehrsmodelle |
Karlsruhe: Institut für Verkehrswesen, Universität (TH) Karlsruhe, 1996, 147 S., zahlr. B, T, Q (Schriftenreihe des Instituts für Verkehrswesen, Universität (TH) Karlsruhe H. 55)
In der Arbeit wird der Fragestellung nachgegangen, in welchem Umfang und unter Beachtung welcher Nebenbedingungen die Verfügbarkeit zusätzlicher Freizeit zu einer Veränderung des Verkehrsumfanges führt. Die Ergebnisse einer Literaturanalyse zu den relevanten Einflußgrößen werden zur Entwicklung eines Vorhersagemodells benutzt, welches auf den Zusammenhängen zwischen Regimes und Budgets beruht. Für Veränderungen der Verkehrsleistung wird zwischen dem Effekt eines erweiterten Reisezeitbudgets und dem Effekt erhöhter Geschwindigkeit unterschieden. Basierend auf Paneldaten zum Mobilitätsverhalten im Längsschnitt einer Woche werden bestimmte, das Aktivitäten- und Mobilitätsverhalten in der Freizeit beschreibende Größen entwickelt und auf die Eignung zur Vorhersage von Freizeitverhalten und der zugehörigen Mobilität hin überprüft. Die individuellen Budgetkenngrößen auf der Mikroebene werden mit Daten und Informationen über die Budgetverwendung auf aggregierter Ebene (Makroebene) verknüpft. Basierend auf den Kenngrößen und Informationen zur Budgetverwendung wird ein Verfahren vorgestellt, welches sukzessiv Einzelpersonen in Abhängigkeit vom Verhalten und der Lebenssituation in der Ausgangslage Verhaltensänderungen bei der Verkehrsmittelwahl zuordnet. Diese ergeben in ihrer Gesamtheit die Auswirkungen auf den Verkehrsumfang in der Zukunft. Eine Modellvalidierung erfolgt retrospektiv unter Verwendung bekannter Budget-Regime-Bedingungen der Vergangenheit. In zwei Anwendungsbeispielen werden zum einen der Einfluß deutlich verringerter Arbeitszeiten unter Zugrundelegung einer ungebrochenen Entwicklung und zum anderen die Wirkungen einer gleichzeitigen Verringerung von Arbeitszeit und Einkommen verdeutlicht.