Detailergebnis zu DOK-Nr. 47550
Ursachen für Verformungen in Asphaltbefestigungen mit Splittmastixasphaltdeckschichten am Beispiel des Autobahnnetzes in Brandenburg
Autoren |
D. Großhans P. Pohlmann H.-R. Reuter |
---|---|
Sachgebiete |
11.2 Asphaltstraßen 14.3 Verschleiß |
Bitumen 60 (1998) Nr. 2, S. 50-59, 12 B, 3 T, 5 Q
Vorgestellt werden die Ergebnisse von 1997 vorgenommenen Untersuchungen an Splittmastixasphaltdeckschichten und Asphaltbinderschichten im Bereich von etwa 20 Autobahnstreckenabschnitten, die zwischen 1993 und 1995 gebaut worden waren. Vom Brandenburgischen Autobahnamt wurde ein Grenzwert für die zulässige Spurrinnentiefe von maximal 6,0 mm vor Ablauf der Verjährungsfrist für die Gewährleistung festgelegt. Die in den einzelnen Abschnitten festgestellten maximalen Spurrinnentiefen liegen nach zwei- bis vierjähriger Verkehrsbeanspruchung zwischen 1, 7 und 16,0 mm. Die Verkehrsbeanspruchung der untersuchten Abschnitte liegt zwischen 5 und 10 Mio. Fahrzeugübergängen des Schwerverkehrs (für beide Richtungsfahrbahnen). Bei den Untersuchungen wurden vergleichend Fahrbahnbereiche betrachtet, die sehr starke und daran anschließend sehr geringe Verformungen aufwiesen. Anhand von Bohrkernserien wurden der Schichtenverlauf im Querprofil, der Hohlraumgehalt der Asphaltschichten und die Asphaltzusammensetzung festgestellt. Aus dem Vergleich der Hohlraumgehalte von Bohrkern und Marshallprobekörper wurde der Verdichtungsgrad festgestellt. Zur Prüfung im Spurbildungsversuch bei 50 Grad Celsius im Wasserbad wurden Bohrkerne mit Ø 300 mm entnommen. Im Ergebnis überschreiten 24 % der geprüften Splittmastixasphaltproben und 47 % der Asphaltbinderproben den in Brandenburg für die Kontrollprüfung empfohlenen Grenzwert für die Spurtiefe von 4,5 mm. Am rückgewonnenen Bindemittel wurden der Erweichungspunkt und die elastische Rückstellung bestimmt. Im Ergebnis der Untersuchungen haben vor allem Fehler bei der Wahl der Mischgutzusammensetzung einschließlich Wahl des Bindemittels (z. T. zu weich) und bei der Mischgutherstellung sowie Mängel beim Mischguteinbau zu den genannten Verformungsschäden geführt. Zusammenfassend wird festgestellt, daß mit der Asphaltbauweise Fahrbahnen mit ausreichender Verformungsresistenz gegenüber der auf Autobahnen vorhandenen schweren Verkehrsbelastung hergestellt werden können. Dazu müssen entsprechende Anforderungen bei der Ausschreibung, den Eignungsprüfungen, der Mischgutherstellung, dem Mischguttransport, dem Mischguteinbau und der Bauüberwachung erfüllt werden.