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Detailergebnis zu DOK-Nr. 47558

Tunnelbaumaschinen

Autoren R. Sonnenberg
Sachgebiete 13.1 Erdbaugeräte

Straßen- und Tiefbau 52 (1998) Nr. 5, S. 8-12, 8 B

Der Einsatz von Tunnelvortriebsmaschinen bietet gegenüber der Bohr- und Sprengmethode wesentlich größere Vortriebsleistungen, exakte Einhaltung des geforderten Tunnelprofils und glatte Tunnelwände. Allerdings sind ihren Einsatzmöglichkeiten durch die Form und Größe des Tunnelprofils Grenzen gesetzt. Tunnel im Fels mit großflächigen Querschnitten werden auch weiterhin im bergmännischen Abbau durch Bohren und Sprengen vorgetrieben. Teilschnittmaschinen zeichnen sich durch variable Einsatzmöglichkeit im standfesten Gebirge aus. Wahlweise können diese Maschinen mit Excavator- und Schrämmeinrichtungen oder mit Längs- oder Querschneidköpfen sowie mit teleskopier- oder knickbaren oder starren Auslager bestückt werden. Vollschnittmaschinen bauen den gesamten Tunnelquerschnitt in einem Arbeitsgang ab. Zur Zeit wird mit einer solchen Maschine der größte Unterwasser-Tunnelquerschnitt im Lockergestein beim Bau der 4. Röhre des Elbtunnels aufgefahren. Tunnelvortriebe mit druckluftgestützter Ortsbrust lassen sich mit sogenannten Mixschilden realisieren. Mixschilde lassen aufgrund ihrer Konstruktionsmerkmale unterschiedliche Betriebsarten wie Druckluft-, Flüssigkeits-, Erddruck- oder offenen Schildeinsatz zu. Eine relativ junge Technologie der Vortriebstechnik bieten Erddruckschilde. Diese Vortriebsmethode ist besonders bei gut verformbaren Böden, reduzierter innerer Reibung und geringer Wasserdurchlässigkeit von Vorteil. Beispiele hierfür sind Böden mit hohem Ton-, Lehm- oder Schluffanteil. Diese Schilde nutzen den gelösten Boden als Stützmedium. Bei den Hartgestein-Tunnelbohrmaschinen haben für einen effektiven Vortrieb die Schneidrollen und ihre Anordnung auf dem Bohrkopf einen gleich großen Einfluß wie die Maschine selbst. Der Vortrieb der Tunnelbohrmaschine ist sowohl durch Abstützen auf Tübbingen wie auch mittels Grippertechnik möglich.