Detailergebnis zu DOK-Nr. 47583
Gedanken über eine zukunftsfähige Ausbildung von Ingenieuren für Verkehrsplanung und Verkehrstechnik
Autoren |
H.-G. Retzko |
---|---|
Sachgebiete |
0.12 Ingenieurberuf |
Straßenverkehrstechnik 42 (1998) Nr. 10, S. 529-532, 19 Q
Der Verfasser gibt einleitend einen kurzen persönlichen Rückblick über seine eigene berufliche Entwicklung und stellt dabei die in den fünfziger und sechziger Jahren wiederholt publizierte Forderung seines akademischen Lehrers Schlums (Hannover) heraus, daß man Straßenbau und Straßenverkehr sachlich nicht voneinander trennen dürfte und dementsprechend im Rahmen des Bauingenieurstudiums Straßenbau- und Verkehrsingenieure ausbilden solle. Es gab aber auch damals schon andere Ausbildungskonzepte in Deutschland, zum Beispiel in Aachen und in Dresden. Die heute überwiegend im Rahmen des Bauingenieurwesens ausgebildeten Ingenieure für Verkehrsplanung und Verkehrstechnik sind in Theorie und Praxis sehr unterschiedlich spezialisiert tätig. Die Ausbildung an Universitäten und Hochschulen kann und darf dieser tätigkeitsspezifischen Ausdifferenzierung nicht durch zu starke Spezialisierung gerecht werden. Die notwendige ganzheitliche Sicht des immer komplizierter und komplexer werdenden Verkehrsgeschehens in Vernetzung mit den mannigfachen sozio-ökologisch-ökonomisch-technischen Einflußfeldern einerseits und die subtile Kenntnis spezialisierter Methoden und Verfahren der mathematisch basierten Ingenieurwissenschaften andererseits bedeuten einen Spagat zwischen Generalist und Spezialist, der nur mit großem "Mut zur Lücke" bereits in der Ausbildung praktiziert werden muß. Dabei sollten aber einige erwünschte fundamentale Kenntnisse und Befähigungen eines "neuen" Ingenieurs im Verkehrswesen beachtet werden.