Detailergebnis zu DOK-Nr. 47589
Funktionale Ausschreibung, Vergabe und Ausführung der Tunnel der Neubaustrecke Köln-Rhein/Main
Autoren |
K.-D. Eschenburg |
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Sachgebiete |
3.2 Straßenbaulast, Straßenaufsicht 15.8 Straßentunnel |
Geotechnik 21 (1998) Nr. 3, S. 149-153, 4 B, 5 Q
Von der 177 km langen Neubaustrecke Köln-Rhein/Main der Deutschen Bahn AG wurde der 135 km lange Mittelabschnitt mit drei Baulosen vor dem Erlaß der Planfeststellungsbeschlüsse europaweit funktional ausgeschrieben. Die Mittelgebirgstopographie erforderte zahlreiche Kunstbauwerke. Die damit verbundenen Tunnelbaumaßnahmen stellten durch die dortigen schwierigen Gebirgsverhältnisse die eigentliche Herausforderung dar. Die Vorgaben des Bahnvorstandes waren Einhaltung der Gesamtkosten und Fertigstellungstermine sowie Gewährleistung des Qualitätsstandards. Der Generalunternehmer übernimmt die Verantwortung für die technische Durchführbarkeit und erbringt die Planungsleistung und die Bestimmung des Leistungsumfanges unter optimaler Nutzung seines Know-hows. Der Auftraggeber stellte den Bietern die vollständigen Planfeststellungsanträge, die Baugrundbeschreibungen sowie die Prognose der Ausbruchsklassen für die Tunnel in Untertagebauweise zur Verfügung. Der Auftraggeber übernimmt damit das Risiko für die richtige Beschreibung der Boden- und Gebirgseigenschaften, der Auftragnehmer das Planungs- und Verfahrensrisiko. Erste Erfahrungen zeigen, daß die Auftragnehmer durchweg den Aufwand für die technische Bearbeitung und insbesondere das Genehmigungsverfahren unterschätzt haben. Nach anfänglich unterschiedlichen Auffassungen über Art und Umfang der geschuldeten Leistung überwiegen bei beiden Seiten die positiven Erfahrungen.