Detailergebnis zu DOK-Nr. 47717
Minimierung der Zerschneidungseffekte durch Straßenbauten am Beispiel von Fließgewässerquerungen bzw. Brückenöffnungen
Autoren |
G. Kneitz K. Oerter |
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Sachgebiete |
5.7 Landschaftsgestaltung, Ökologie, UVP, Auswirkungen des Klimawandels |
Bonn: Typo-Druck- und Verlagsgesellschaft, 1997, 292 S., zahlr. B, T, Q, Anhang (Forschung Straßenbau und Straßenverkehrstechnik ( BMV, Bonn) H. 755)
Straßen sind für viele Tiere unüberwindbare Barrieren. Uneingeschränkte Wandermöglichkeiten und ein ständiger Individuenaustausch sind jedoch für den Fortbestand lokaler Tierbestände von existentieller Bedeutung. Am Schnittpunkt von Straße und Fließgewässer besteht eine besondere Situation. Es wurde untersucht, unter welchen Bedingungen Tiere Fließgewässerquerungen als Biotopverbindung annehmen, bzw. durch welche Maßnahmen die Akzeptanz gefördert werden kann. Die Untersuchungen erfolgten an insgesamt 20 Fließgewässerquerungen mit unterschiedlichen Dimensionen, Konstruktionen und Ausstattungen (Untergrund, Vegetation, Wasserbau). Für die Analysen wurden verschiedene Insektengruppen, Säuger, Vögel und die Artengemeinschaft des Gewässergrundes herangezogen. Insgesamt hat sich gezeigt, daß Fließgewässerquerungen prinzipiell eine Möglichkeit darstellen, die von Straßen ausgehenden Trennwirkungen zu minimieren. Bei einer nach ökologischen Gesichtspunkten ausgerichteten baulichen Gestaltung kann die Nutzung der Fließgewässerquerungen als Aufenthaltsstätte oder Wanderweg für Tiere deutlich optimiert werden. Grundsätzlich anzustreben sind genügend große und damit lichte Bauwerke, die eine Fortführung der umgebenden Vegetationsstrukturen im aquatischen, amphibischen und terrestrischen Bereich ermöglichen. Weitere Voraussetzungen für einen durchgehenden Pflanzenbewuchs sind eine natürliche Bodenbeschaffenheit, ausreichende Belichtung und im terrestrischen Bereich eine Bewässerung der überbrückten Flächen. Es werden praxisrelevante Empfehlungen gegeben.