Detailergebnis zu DOK-Nr. 47786
Tunnelbau in druckhaftem Gebirge
Autoren |
K. Kovári |
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Sachgebiete |
15.1 Belastungen und Belastungsannahmen 15.8 Straßentunnel |
Tunnel (1998) Nr. 5, S. 12-31, 27 B, 26 Q
Die vorliegende Arbeit versucht, die grundlegenden Aspekte des Tunnelbaues in druckhaftem Gebirge in zwei Teilen übersichtlich darzustellen. Ausgehend von der Beschreibung der empirischen Tatbestände wird die Dualität von Gebirgsverformung und Gebirgsdruck mit einfachen theoretischen Ansätzen erörtert. Hierauf werden die Gesichtspunkte für Ausbruch und Sicherung sowie für die Planung eingehender behandelt. Das eigentliche Problem besteht in der Beherrschung der Hohlraumverengung (Konvergenz) unter den Bedingungen möglichst hoher und stetiger Vortriebsleistung bzw. möglichst geringer Baukosten. Die Wahl des Normalprofils, die Bau- und Betriebsweise, das Maß an Überprofil sowie die Art und Menge der Stützmittel in einer gegebenen geotechnischen Situation und Überlagerung beruhen auf Einsichten über das Materialverhalten, das Kräftespiel in der Umgebung des Hohlraumes sowie die Wirkungsweise der Stützmittel. Den Vorgängen im Bereich der Ortsbrust kommt insbesondere beim Vollausbruch großer Querschnitte zentrale Bedeutung zu. Versuche im Labor, das Kennlinienverfahren und Messungen während der Bauausführung sind die Hilfsmittel des Ingenieurs bei der Erarbeitung seiner praktischen Entscheidungen. Bei den Messungen handelt es sich um Deformationsmessungen. Es sind dies Konvergenz- und Extensometermessungen im Querschnitt sowie Gleitmikrometermessungen in der Ortsbrust. Betrag, zeitlicher Zuwachs und räumliche Verteilung der Verschiebungen sind die wichtigsten Faktoren zur Beurteilung des Gebirgsverhaltens. Abschließend wird auf Entwicklungen hingewiesen, wie die sogenannte "Neue Österreichische Tunnelbauweise", welche besonders auf diesem Gebiet des Tunnelbaues für Konfusion sorgen.