Detailergebnis zu DOK-Nr. 47789
Salz- und Splittstreuung im Winterdienst - Neue Forschungserkenntnisse
Autoren |
B. Ruess |
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Sachgebiete |
5.3 Stadtverkehr (Allgemeines, Planungsgrundlagen) 16.4 Winterdienst |
Straße und Verkehr 84 (1998) Nr. 6, S. 243-249, 5 B, 6 Q
Ziel der Forschungsarbeit war es, aufgrund des heutigen Wissensstands, objektive und praxisbezogene Entscheidungshilfen zur Ermittlung der Einsparungsmöglichkeiten bei Splitt- oder Salzanwendung im Winterdienst (innerörtlicher Bereich) zu erarbeiten. Dabei stand eine integrale Betrachtung der Folgen für Sicherheit, Umwelt und Wirtschaftlichkeit im Vordergrund. Der Versuch mit den Teststrecken in Zürich und Chur zeigte, daß die Einsatzkosten für die Streuung eines Kilometers Straße in einem normalen Winter etwa 6fach höher bei der Splitt- als bei der Salzstreuung liegen. In einem strengen Winter liegt der Faktor sogar bei etwa 10. Sowohl die Salz- (Schädigung der Vegetation) als auch die Splittstreuung (Entsorgung, Staubbelastung, Ökobilanz) sind als "erhebliche" Belastungen einzustufen. Maßnahmen zur Reduktion der Streumengen beider Stoffe sind weiterhin notwendig. Die Salzstreuung gewährleistet die Verkehrssicherheit im Winter und kann bezüglich Sicherheit als sehr gute Lösung bezeichnet werden. Hingegen hält die Wirkung von Splitt nur selten längere Zeit an. Zudem zeigten Kraftschlußmessungen (Haftung von Fahrzeugrad an Fahrbahn maßgebend für den Bremsweg und die Fahrstabilität), daß die Wirkung von Splitt nur gering ist. Die Nullstreuung (starkes Räumen, kein Streuen, nur in Spezialfällen wenig salzen) kommt nur in Frage in ebenen Quartierstraßen, ohne spezielle Gefahrenstellen. Diese Winterdienstmethode schneidet bei der Gesamtbewertung bezüglich Wirtschaftlichkeit, Umwelt und Sicherheit besser als die Splittstreuung ab. Die Nullstreuung kann in Zukunft in den Städten stufenweise eingeführt werden.