Detailergebnis zu DOK-Nr. 47798
Der "notwendige" Autoverkehr
Autoren |
E. Grund |
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Sachgebiete |
5.3.1 Stadt- und Verkehrsplanung |
Straßenverkehrstechnik 42 (1998) Nr. 12, S. 625-628, 17 Q
Anlaß für den Beitrag ist eine Dissertation zum Thema "Notwendiger Verkehr", die - seit ihn Buchanan 1963 definiert hat - erstmals die entsprechende Fragestellung ingenieurwissenschaftlich behandelt ( Haag, M.: Notwendiger Autoverkehr in der Stadt; Universität Kaiserslautern 1996). Die Schwierigkeiten, die sich aus der Komplexität und beim Eingrenzen der Thematik ergeben, werden dargestellt. Wenn alle Aktivitäten als notwendig und nicht ersetzbar betrachtet werden, gibt es keinen "beliebigen Verkehr", der im Sinne von Buchanan überhaupt unterlassen werden könnte. Die Kriterien zur Bestimmung der Notwendigkeit von Autofahrten - z.B. die Reisezeitdifferenz - sind nicht auf jede Aktivität sinnvoll anwendbar. Die Meinung Baums, der "Notwendige Verkehr" sei nicht bestimmbar und was Wirtschaft und Bevölkerung verlangen (Verkehrsnachfrage), müsse durch "funktionssichernde" Rahmenbedingungen befriedigt werden, ist ökonomistisch und läßt ökologische Aspekte außer acht. Um die Potentiale zur Reduzierung des Autoverkehrs zu nutzen, werden - im Gegensatz dazu - in der behandelten Arbeit "Push-and-Pull"-Maßnahmen vorgeschlagen. Besser wäre es jedoch, beeinflussende von verbindlichen Maßnahmen zu unterscheiden. Die vielfach empfohlenen beeinflussenden Maßnahmen lassen grundsätzliche Verhaltensänderungen nicht erwarten. Unpopuläre Eingriffe sind unausweichlich, wenn die Forderung nach Verkehrsvermeidung, Energieeinsparung und "Nachhaltigkeit" der Stadtentwicklung nicht nur im rhetorischen Bereich angesiedelt bleiben soll. Die vorliegende Arbeit sollte dazu führen, die Frage nach dem "Notwendigen Autoverkehr" weitergehend zu untersuchen.