Detailergebnis zu DOK-Nr. 47866
Asphaltstraßenbau in China mit Beispielen aus der Provinz Hebei
Autoren |
M. Domhan L. Drüschner T. Drüschner |
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Sachgebiete |
10.2 Ausland 11.2 Asphaltstraßen |
Bitumen 60 (1998) Nr. 3, S. 97-106, 12 B, 10 T, 2 Q
In China wird in den nächsten Jahren eine größere Anzahl von Autobahn- und Fernstraßenvorhaben begonnen. Die Zehnjahresplanung von 1996 bis 2005 umfaßt 13 Strecken mit einer Gesamtlänge von 25.000 km, davon 10.000 km Autobahnen und vierstreifige Kraftfahrstraßen. Am Beispiel der Provinz Hebei, die die Hauptstadt der Volksrepublik, Beijing (Peking), umschließt, werden die Planungsstruktur, die Finanzierung sowie die Straßenklassifikation und der technische Stand vorgestellt. Für den Asphaltstraßenbau werden als Bindemittel Straßenbaubitumen, Kaltbitumen und Bitumenemulsionen verwendet. Neben Bitumen werden in China auch noch Pechbindemittel verwendet. Die Auswahl des Bindemittels richtet sich nach der Klimazone (kalte, gemäßigte oder warme Zone), nach der Bauweise, der Bauklasse sowie der herzustellenden Asphaltart. Abhängig vom Paraffingehalt ist eine Einteilung der Bitumen in zwei Gruppen erkennbar. Für die eine dieser beiden Gruppen ist der Paraffingehalt auf maximal 3 M.-% begrenzt; für die zweite Gruppe gibt es bezüglich Paraffingehalt keine Anforderungen. In Ausnahmefällen darf auch für höher klassifizierte Straßen Bitumen mit einem Paraffingehalt bis zu 5 % für Asphaltbinder und Asphalttragschichtmischgut eingesetzt werden. In der Praxis führen die Anforderungen bezüglich Paraffingehalt dazu, daß für Autobahnbaumaßnahmen das Bitumen für die Deckschichten importiert und für das Asphaltmischgut für die Binderschicht und Asphalttragschicht das paraffinreiche einheimische Bitumen eingesetzt wird. Die chinesischen Raffinerien sind bis jetzt offenbar nicht in der Lage, Bitumen mit einem ausreichend niedrigen Paraffingehalt herzustellen. Bemerkenswert sind ferner vergleichsweise große Bandbreiten für die Erweichungspunkte Ring und Kugel bei den einzelnen Bindemittelsorten. Generell wird für die Deckschichten ein höher viskoses Bitumen als für die Asphaltbinderschicht empfohlen. Für die Asphalttragschicht soll das Bindemittel mit der niedrigsten Viskosität verwendet werden. Auf den besichtigten Autobahnabschnitten war das Bindemittel für die Deckschichten aus Singapur in 200 l-Fässern geliefert worden. Deshalb ist im Regelfall in jedem Mischanlagenkomplex für den Autobahnbau eine Aufschmelzanlage installiert. Aufschmelzanlagen werden im allgemeinen mit Kohle beheizt. Die Asphalteignungsprüfung basiert auf dem Marshall-Verfahren; die Vorgehensweise ist dabei weitgehend ähnlich der in Deutschland angewendeten Asphalt-Eignungsprüfung.