Detailergebnis zu DOK-Nr. 47906
Maßnahmen zur Variation von Straßennutzungsgebühren in Frankreich (Orig. franz.: Les opérations de modulation des péages en France)
Autoren |
G. Batac J. Villanneau |
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Sachgebiete |
2.4 Verkehrsabgaben, Straßenbenutzungsgebühren |
Revue Générale des Routes (1998) Nr. 764, S. 46-47, 4 B
In den vergangenen Jahren wurden in Frankreich Straßennutzungsgebühren gezielt variiert, um das Problem regelmäßig auftretender Verkehrsstaus in den Griff zu bekommen. Diese treten im Umkreis der großen Städte vorwiegend zu Beginn und zum Ende des Wochenendes sowie bei Ferienanfang und Ferienende auf. Die erste Maßnahme ist seit 1992 in Kraft und betrifft die Wochenendheimkehrer aus dem Norden nach Paris (Autobahn A 1). Die zweite ist seit 1996 in Kraft für die Wochenendheimkehrer aus Westen bis Südwesten (A 10, A 11, A 71). In beiden Fällen werden die Gebühren zu den Spitzenzeiten um 25 % angehoben und in den übrigen um 25 % gesenkt. Ergebnis ist ein Rückgang der Verkehrsstärke um bis zu 12 %, wobei der Verkehr weniger auf parallele Strecken verlagert, sondern eher zu den billigeren Zeiten abgewickelt wird. Die dritte Maßnahme betrifft An- und Abreise in die Skigebiete zur Ferienzeit. Hier wird auf der überlasteten Autobahn (A 6) während je 2 Tagen die Gebühr angehoben und entsprechend auf der weniger genutzten parallelen Strecke (A 5) gesenkt, was zu einer deutlichen Verkehrsverlagerung von 15 bis 20 % führt. Das Instrument der Variation der Straßennutzungsgebühr ist folglich wirkungsvoll, sofern der preisliche Unterschied tatsächlich spürbar ist.