Detailergebnis zu DOK-Nr. 47969
Österreichische Untersuchungen zur gebrauchsorientierten Bitumenprüfung nach SHRP
Autoren |
J. Litzka F. Pass R. Strobl |
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Sachgebiete |
9.1 Bitumen, Asphalt |
Bitumen 60 (1998) Nr. 4, S. 122-128, 5 B, 4 T, 17 Q
In das Untersuchungsprogramm waren 18 verschiedene Bindemittelsorten in jeweils drei Alterungsstufen einbezogen. Die Langzeitalterung (PAV) brachte eine stärkere Beeinflussung der Bindemitteleigenschaften gegenüber der Kurzzeitalterung (RTFOT). Die Korrelation zwischen den mechanisch-physikalischen Kennwerten nach dem konventionellen Prüfsystem und den mit den SHRP- Prüfmethoden ermittelten Werten war unerwartet gut - mit Ausnahme der drei bewußt in das Untersuchungsprogramm einbezogenen Industriebitumen. Diese drei Bindemittel sind wegen der Rißanfälligkeit daraus hergestellter Asphalte nach den Erfahrungen für den Straßenbau nicht geeignet. Ein Defizit bezüglich der Kälteeigenschaften konnte auch in diesem Fall durch den Brechpunkt nach Fraaß für die drei erwähnten Industriebitumen nicht hinreichend reflektiert werden. Das unzureichende Kälteverhalten dieser Bindemittel konnte aber eindeutig anhand der Prüfergebnisse mit dem Bending Beam Rheometer festgestellt werden: Zwar lieferte das Kriterium "Grenzsteifigkeit 300 MPa" zufriedenstellend tiefe Temperaturen; die drei Bindemittel versagten aber eindeutig bezüglich Kriechgeschwindigkeit unter Belastung, charakterisiert durch die Anforderung "m-Wert mindestens 0,3". Insgesamt zeigte sich, daß die Beurteilung der Bindemittel nach den SHRP-Prüfverfahren in der Tendenz mit jener nach den konventionellen Prüfverfahren übereinstimmt, jedoch am Beispiel des Kälteverhaltens für den Straßenbau nicht geeigneter Bindemittel detailliertere Aussagen zuläßt.