Detailergebnis zu DOK-Nr. 48035
Untersuchungen über das Spannungs-Verformungs-Verhalten von mehrlagigen Kunststoffbewehrungen in Sand
Autoren |
M. Nimmesgern |
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Sachgebiete |
7.8 Verbesserung des Untergrundes, Geotextilien |
München: Lehrstuhl und Prüfamt für Grundbau, Bodenmechanik und Felsmechanik der Technischen Universität München, 1998, 123 S., zahlr. B, Q (Schriftenreihe Lehrstuhl und Prüfamt für Grundbau, Bodenmechanik und Felsmechanik der Technischen Universität München H. 27)
Bei der Auswertung von Großversuchen geokunststoffbewehrter Stützbauwerke wurde festgestellt, daß erst bei extrem großen Auflasten größere Dehnungen in den Bewehrungsmaterialien initiiert werden. Die Schlußfolgerung des Autors war, daß schon bei relativ geringen Bewehrungsdeformationen und damit Bewehrungskräften ein Verspannungszustand erreicht werden kann. Zur Untersuchung des Spannungs- und Verformungsverhaltens von mehrlagig bewehrtem Erdstoff unter mechanisch nachvollziehbaren Randbedingungen wurde ein großmaßstäbliches Biaxialversuchsgerät entwickelt. Als Erdstoff wurde Sand verwendet, der mit Geokunststoff dreilagig eingebaut wurde. Bei den Kunststoffen handelte es sich um ein Vlies, ein Gewebe und ein Geogitter. Bei der Versuchsdurchführung wurden die Aktions- und Reaktionskräfte und die Verformung bestimmt. In der Biaxialzelle wurden geokunststoffbewehrte Geländesprünge durch den Einbau seitlicher Druckkissen abgebildet. Mit einem kontinuumsmechanischen Ansatz zur Beschreibung des Spannungs- und Verformungszustandes wurde das produkttypische mechanische Verhalten der eingesetzten Geokunststoffe beschrieben und den Ergebnissen des unbewehrten Erdstoffes gegenübergestellt. Das Ergebnis der Versuche war, daß sich das nichtlineare Spannungs- und Verformungsverhalten des Sandes durch die Vlieseinlage nur geringfügig ändert. Bei dem Gewebe und dem Geogitter wurde eine fast lineare Spannungs-Verformungsbeziehung festgestellt. Das Geogitter erzeugte unmittelbar nach Belastungsbeginn eine bewehrende Wirkung. Dieser Effekt wurde bei dem Gewebe erst nach einer Anfangsverformung beobachtet. Nach dieser Anfangsverformung nahm das Gewebe entsprechend seiner extrem hohen Zugfestigkeit große Normalspannungen mit verhältnismäßig geringen Zusatzverformungen auf.