Detailergebnis zu DOK-Nr. 48051
Kombinierte Bestimmung Chlorid-Gehalt und Karbonatisierungstiefe
Autoren |
P. Gusia H.J. Hörner |
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Sachgebiete |
9.3 Zement, Beton, Trass, Kalk 15.3 Massivbrücken |
Beton 48 (1998) Nr. 9, S. 550-556, 13 B, 16 Q
Nach einer Beschreibung der Korrosionsmechanismen durch Karbonatisierung und Chlorideindringung sowie der jeweiligen Standardverfahren zur Bestimmung der Schädigungstiefe durch die beiden Angriffsarten, wird eine Methode zur Bestimmung sowohl der Karbonatisierungstiefe als auch der Chloridionenkonzentration vorgestellt. Dazu wird mit einem Diamanthohlbohrer, dessen Tiefenlage kontinuierlich bestimmt wird, ein 18 mm Ø und rd. 50 mm tiefes Loch gebohrt. Während des Bohrens wird eine Meßflüssigkeit durch den Hohlbohrer gepumpt, die dabei im geschlossenen Kreislauf zirkuliert und in einem Analysegerät mittels selektiver Elektroden auf pH-Wert und Chloridkonzentration geprüft wird. Aus dem pH-Wert kann auf den Verlauf der Karbonatisierungsfront geschlossen werden. Die Meßwerte werden mit einem Kleinrechner aufbereitet und sind am Meßort in Form von Diagrammen verfügbar. Durch Vergleichsuntersuchungen mit konventionellen Meßverfahren wird die Genauigkeit der Bestimmung des Bohrverfahrens nachgewiesen. Besonderer Vorteil der vorgestellten Methode ist die Aufnahme kontinuierlicher pH-Wert- und Chloridkonzentrationsprofile. Damit ist eine wesentlich genauere Abschätzung des Korrosions-Gefährdungspotentials der Bewehrung möglich, als mit den bisher üblichen diskontinuierlich arbeitenden Methoden, mit denen nur "Schicht-Mittelwerte" des Chloridgehaltes bzw. bestimmte Umschlagpunkte des pH-Wertes bestimmt werden konnten.