Detailergebnis zu DOK-Nr. 48085
Anpassung der Linienführung von Tunneln (Orig. engl.: Tunnel wriggle)
Autoren |
R.B. Clay |
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Sachgebiete |
15.8 Straßentunnel |
Tunnels and Metropolises - Proceedings of the World Tunnel Congress '98 on Tunnels and Metropolises, São Paulo, Brazil, 25-30 April 1998. Rotterdam u.a.: Balkema, 1998, Vol. 1, S. 429-433, 2 B, 2 Q
Die Kosten eines kreisförmigen Tunnels hängen von den Abmessungen ab. Bei einer Reduzierung des Durchmessers sind Einsparungen möglich. Das innere Sollmaß eines Tunnels wird bestimmt vom Lichtraumprofil des Verkehrsraumes sowohl beim Straßentunnel als auch beim Bahntunnel. Der herzustellende Ausbruch des Tunnelquerschnittes muß jedoch größer sein, um Ungenauigkeiten bei der Schildfahrt, Deformationen der Tübbingringe beim Einbau und unterschiedliche Setzungen der Tunnelröhre in Längsrichtung in Abhängigkeit von den Bodenverhältnissen ausgleichen zu können. Der Bericht beschreibt ein Verfahren, um dieses Zusatzmaß für Toleranzen und Deformationen verringern zu können. Es besteht in einer Anpassung der Linienführung des Tunnels während des Baues, sofern Sollgradiente und -trasse bei Berücksichtigung des geringeren Zusatzmaßes nicht eingehalten werden. Entwickelt wurde das Verfahren beim Bau der Viktoria-Linie der U-Bahn in London in den sechziger Jahren, als durch fehlerhafte Vermessung Abweichungen von der Solltrasse von mehreren Metern festgestellt wurden. Durch die Anpassung der Linienführung mit Hilfe einer Anzahl sanfter zusätzlicher Kurvenabschnitte konnte die Röhre in die bereits gebaute Endkammer für die Schildfahrt ohne kostenaufwendige bauliche Änderungen am Endschacht oder an der Auskleidung der Röhre hineingeführt werden.