Detailergebnis zu DOK-Nr. 48114
Bewertung der Attraktivität von Radverkehrsanlagen
Autoren |
D. Alrutz W. Bohle E. Willhaus |
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Sachgebiete |
5.5 Radverkehr, Radwege |
Bremerhaven: Wirtschaftsverlag NW, 1998, 102 S., zahlr. B, T, Q (Berichte der Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt), Verkehrstechnik H. 56)
Ziel der Untersuchung war, Grundlagen eines Verfahrens zur Bewertung von Planungen für den innerörtlichen Alltagsradverkehr zu entwickeln, das auf den Merkmalen aufbaut, die für Radfahrer die Attraktivität der Radverkehrsanlagen bestimmen. Das Verfahren soll die Bewertung von Netz- und Maßnahmenvarianten sowie eine Priorisierung geplanter Maßnahmen in der kommunalen Planungspraxis erlauben und hier die Regelwerke und Empfehlungen ergänzen. In Interviews mit etwa 1.500 Radfahrern an Hauptverkehrsstraßen mit Radwegen, Radfahrstreifen und Fahrbahnführung des Radverkehrs, an Erschließungsstraßen und an selbständigen Radwegen ermittelte die Untersuchung die Merkmale der Streckenabschnitte, die die Radfahrer wahrnehmen, die Häufigkeit der Merkmalswahrnehmung und die Bewertung durch die Radfahrer. Zwei Gruppendiskussionen arbeiteten zum einen Motive der unterschiedlichen Bewertung von markierten Streifen auf der Fahrbahn gegenüber Radwegen heraus, zum anderen Einflüsse der Kfz-Verkehrsstärke auf den Wunsch von Radfahrern nach einer Trennung vom Kfz-Verkehr. Die von den befragten Radfahrern genannten Attraktivitätsmerkmale wurden für zwei Konzepte des Bewertungsverfahrens in die Nutzerkriterien des Fahrkomforts, der subjektiven Sicherheit, der Lärmbelastung, der sozialen Sicherheit und des städtebaulichen Umfeldes überführt. Betreiberkriterien als für die Kommunen relevante Bewertungsgrundlage sind die Netzfunktion, die objektive Verkehrssicherheit, die Straßenraumverträglichkeit und die Wirtschaftlichkeit der geplanten Maßnahme. Zur Bewertung von Netzvarianten wird zudem die Umwegfreiheit beigezogen. Aufgrund einer Erprobung der Verfahrenskonzepte in Planspielen mit kommunalen Verwaltungen wird ein abwägungsmethodisch orientiertes Bewertungsverfahren vorgeschlagen.