Detailergebnis zu DOK-Nr. 48123
Ein stochastischer Ansatz zur Bestimmung der erforderlichen Länge von Linksabbiegespuren an Knotenpunkten ohne Lichtsignalanlage (Orig. engl.: Lengths of left-turn lanes at unsignalized intersections)
Autoren |
S. Kikuchi P. Chakroborty M. Luszcz |
---|---|
Sachgebiete |
5.11 Knotenpunkte |
Washington, D.C.: National Academy Press, 1995 (Transportation Research Record (TRB) H. 1500) S. 193-201, 4 B, 8 T, 10 Q
Im amerikanischen HCM und in den Entwurfsrichtlinien (Green Book) der AASHTO werden keine differenzierten Empfehlungen für die Ermittlung der erforderlichen Länge von Linksabbiegespuren gegeben. Deren Länge soll danach für diejenige Anzahl von Linksabbiegern bemessen werden, die innerhalb eines zweiminütigen Intervalls der Spitzenstunde durchschnittlich den Knotenpunkt erreicht. Die übergeordneten Kraftfahrzeugströme werden dabei nicht berücksichtigt. Das vorgestellte stochastische Verfahren ermöglicht dagegen die Bestimmung der Länge einer Linksabbiegespur in Abhängigkeit von den Größen des zu untersuchenden Linksabbiegestromes und des bevorrechtigten Geradeausstromes aus der Gegenrichtung sowie in Abhängigkeit von der Verkehrszusammensetzung und von der kritischen Zeitlücke nach dem HCM. Diese kritischen Zeitlücken liegen in gesicherter Form nur für linksabbiegende Pkw vor, entsprechende Werte für größere linksabbiegende Fahrzeuge müssen in zukünftigen Forschungsprojekten noch ermittelt werden. Durch die Implementierung einer Wahrscheinlichkeit für ein Überstauen der Linksabbiegespur in das Verfahren kann festgelegt werden, in welchem Maße eine Störung des geradeausfahrenden Kraftfahrzeugverkehrs akzeptiert werden kann. So kann beispielsweise bei geringem Geradeausverkehr eine höhere Wahrscheinlichkeit für ein Überstauen vorgegeben werden als bei hohem Verkehrsaufkommen. Aus empirischen Untersuchungen wird für einen linksabbiegenden Pkw ein erforderlicher Längenbedarf von 7,7 m ermittelt. Er wird mit Äquivalenzwerten der AASHTO auf größere Fahrzeuge übertragen. Die Ergebnisse des vorgestellten Verfahrens wurden mit denjenigen des Simulationsprogrammes TSIM der Delaware-Universität verglichen. Sie zeigten mit ihnen eine gute Übereinstimmung. Im Vergleich mit den Empfehlungen der AASHTO ergeben sich überwiegend deutlich kürzere Linksabbiegespuren. Nur bei hohem Aufkommen im entgegenkommenden Geradeausverkehr sind die Längen für die Linksabbiegespuren ähnlich.