Detailergebnis zu DOK-Nr. 48125
Verfahren zur Sichtweitenanalyse an Knotenpunkten mit Rechts-vor-links-Regelung (Orig. engl.: Model for sight-distance analysis of uncontrolled intersections)
Autoren |
S.M. Easa |
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Sachgebiete |
5.11 Knotenpunkte |
Journal of Transportation Engineering 124 (1998) Nr. 2, S. 156-162, 6 B, 7 T, 4 Q
In dem Verfahren zur Sichtweitenanalyse an Knotenpunkten mit Rechts-vor-links-Regelung nach den amerikanischen Entwurfsrichtlinien der AASHTO (Green Book) werden als einzige Variablen die Entwurfsgeschwindigkeit der betrachteten Straße und die Reaktionszeit berücksichtigt. Die Sichtweitenanalysen im Zuge der zwei zusammentreffenden Straßen erfolgen demnach unabhängig voneinander und ohne die Berücksichtigung fahrzeugspezifischer Parameter. Daraus resultieren teilweise zu geringe Sichtweiten. Dieser Problematik wurde durch die Entwicklung modifizierter Verfahren begegnet, die neben den Entwurfsgeschwindigkeiten beider Straßen und der Reaktionszeit, die Fahrbahnbreiten sowie die Länge und das Verzögerungsvermögen unterschiedlicher Fahrzeugtypen berücksichtigen. Nach Auffassung des Autors führt jedoch die Verwendung der Entwurfsgeschwindigkeiten beider Straßen in diesen Verfahren unter bestimmten Voraussetzungen immer noch zu zu geringen Sichtweiten. Der Autor stellt deshalb ein Verfahren vor, in dem für die Analyse der Sichtweiten einer Straße an einem Knotenpunkt die schon genannten Eingangsgrößen mit Ausnahme der Entwurfsgeschwindigkeit der kreuzenden Straße verwendet werden. Statt dieser Entwurfsgeschwindigkeit wird in das neue Verfahren die 1 %-Geschwindigkeit aus den normalverteilten Geschwindigkeiten der Fahrzeuge auf der kreuzenden Straße integriert. Das Verfahren liefert nach Meinung des Autors überwiegend realistischere erforderliche Sichtweiten als nach dem AASHTO-Modell bzw. den modifizierten Modellen und verbessert damit die Verkehrssicherheit an den Knotenpunkten. Besonders bei einer deutlichen Differenz zwischen den Entwurfsgeschwindigkeiten der zwei zusammentreffenden Straßen sind die Unterschiede bei den Sichtweiten nach den verschiedenen Verfahren sehr groß. Mit dem vorgestellten Verfahren läßt sich darüber hinaus die mögliche Entwurfsgeschwindigkeit bei durch örtliche Zwangspunkte vorgegebenen Sichtweiten ermitteln.