Detailergebnis zu DOK-Nr. 48160
Bewertung der Ergebnisse von Prüfungen zur bauaufsichtlichen Zulassung von Portlandkalksteinzementen
Autoren |
W. Manns G. Thielen C. Laskowski |
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Sachgebiete |
9.3 Zement, Beton, Trass, Kalk |
Beton 48 (1998) Nr. 12, S. 779-784, 9 B, 4 T, 15 Q
Die 1994 überarbeitete und an den Entwurf der europäischen Zementnorm EN 197-1 angepaßte DIN 1164-1 legt für die zur Zementherstellung zugelassenen hydraulischen, latent-hydraulischen, puzzolanischen oder inerten Hauptbestandteile Anforderungen und Mengenbegrenzungen fest. Damit können Zemente mit sehr unterschiedlichen Verarbeitungsmerkmalen hergestellt werden. Nach einer 10jährigen Erprobungsphase mit bauaufsichtlicher Zulassung wurde Portlandkalksteinzement (CEM II/A-L) als genormter Zement in DIN 1164-1 aufgenommen. Vorausgegangen waren umfangreiche Untersuchungen zur Klärung der Frage, ob dieser Zement dem Portlandzement (CEM I) vergleichbare Eigenschaften aufweist. Neben Festigkeitsprüfungen an Zementmörtel und Beton und der Bestimmung statischer Elastizitätsmoduli wurden insbesondere das Carbonatisierungsverhalten, der Frost- und der Frost-Tausalz-Widerstand untersucht, um Aussagen zur Dauerhaftigkeit dieses Zementes zu erhalten. Die mitgeteilten Ergebnisse zeigen, daß die Festigkeitsentwicklungen der untersuchten Mörtel und Betone nahezu gleich verlaufen. Auch beim statischen E-Modul und bei Frost- bzw. Frost-Tausalz-Prüfungen ergeben sich praktisch keine Unterschiede. Lediglich bei der Untersuchung des Carbonatisierungsfortschritts zeigen die geprüften CEM II/A-L bei Prüfzeiten über 1 Jahr eine tendenziell höhere Carbonatisierungstiefe als die vergleichend geprüften CEM I. Bei Einhaltung der in DIN 1045 festgelegten Maße für die Betondeckung ist dies jedoch ohne baupraktische Bedeutung.