Detailergebnis zu DOK-Nr. 48321
Verkehrsmanagement im Zeichen von Großveranstaltungen - Beispiel europäische Kulturhauptstadt Weimar 1999
Autoren |
V. Grunow |
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Sachgebiete |
5.3.2 Verkehrssystem-Management |
Straßenverkehrstechnik 43 (1999) Nr. 5, S. 226-231, 3 B
Die Ausrichtung der europäischen Kulturhauptstadt stellt in diesem Jahr hohe Anforderungen an die Verkehrsabwicklung in Weimar, da neben den täglichen Spitzenverkehren zusätzlich der Besucherstrom zu bewältigen ist. Hierzu wurde ein LSA-Verkehrsrechnersystem installiert. Die verkehrsabhängig wirkenden Mikrosteuerungen der LSA werden durch die zentrale Makrosteuerung des Verkehrsrechners ergänzt. Dieser schaltet lastabhängig die Signalprogramme entlang der Straßenzüge in die jeweils optimale Umlaufzeit. Bei extremen Belastungen wird darüber hinaus durch die Dehnung der Grünzeiten entlang von Hauptrouten der Durchfluß auf diesen erhöht bzw. durch kurzzeitige Dosierung an den Stadtzufahrten der Zufluß begrenzt. Auch der ÖPNV kann dadurch zügiger durch das Stadtgebiet fahren, zusätzlich werden an den LSA installierte Vorrangschaltungen genutzt, die intelligent in den Gesamtverkehrsablauf integriert sind. In Kenntnis des aktuellen Verkehrszustandes im Stadtgebiet durch den Verkehrsleitrechner ist ein frühzeitiges Reagieren auf hohe Belastungen und Staus in den Stadtdurchfahrten möglich. Durch Wechselverkehrszeichen an der Bundesautobahn und den Bundesstraßen kann der Verkehr bereits im Zulauf auf die Routen gelenkt werden, die über Leistungsfähigkeitsreserven verfügen. Weimar stellt somit ein Praxisbeispiel dar, wie durch den Einsatz komplexer Straßenverkehrstechnik das vorhandene Straßennetz optimal genutzt werden kann.