Detailergebnis zu DOK-Nr. 48329
Standstreifen und Verkehrssicherheit auf BAB - Statistische Analyse
Autoren |
D. Heidemann R. Hamacher M. Bäumer |
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Sachgebiete |
5.1 Autobahnen 5.12 Straßenquerschnitte 6.3 Verkehrssicherheit (Unfälle) |
Bremerhaven: Wirtschaftsverlag NW, 1998, 45 S., 3 B, zahlr. T, 9 Q (Berichte der Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt), Verkehrstechnik H. 55)
Die Broschüre gibt die Ergebnisse eines Forschungsprojektes (Textversion ohne Anhänge) wieder, in dem auf Grund statistischer Auswertungen die Zusammenhänge von Unfalldaten einerseits und der verkehrstechnischen, entwurfstechnischen und baulichen Gestaltung von Autobahnen andererseits untersucht worden sind. Ein zentrales Ziel des Projektes war, den Einfluß des Standstreifens auf die Verkehrssicherheit festzustellen. Dazu wurden 900 Abschnitte von BAB-Richtungsfahrbahnen für das Stichjahr 1992 ausgewertet. Folgende Merkmale wurden u.a. in die Analyse einbezogen: Standstreifen ja/nein, Zwei- bzw. Dreistreifigkeit der Richtungsfahrbahn, Kurvigkeit, Längsneigung, Lagekriterien wie Ballungsraum ja/nein, Verkehrsstärke, Geschwindigkeitsbeschränkung, Überholverbot. Zur Beurteilung der Verkehrssicherheit wurden die Unfallzahlen nach Schwere und Art der Beteiligung, die Unfallraten sowie die Unfallkosten ermittelt. Bei der Interpretation der Ergebnisse ist zu beachten, daß das Projekt auf vorhandenen Daten aufbaut und nicht als systematischer Vorher/Nachher-Vergleich angelegt war, bei dem etwa bestimmte Strecken versuchsweise ummarkiert wurden. Einschränkungen sind daher in Kauf zu nehmen. Verzerrungen treten dadurch auf, daß bestimmte Maßnahmen wie Verkehrsbeeinflussung, Überholverbot, schmale Fahrstreifen etc. nur dann eingerichtet werden, wenn bereits hohe Unfallraten bzw. Leistungsengpässe vorliegen. Dennoch ließ sich aus den Analysen ableiten, daß der Standstreifen unter dem Gesichtspunkt der Verkehrssicherheit einen hohen Wert hat. Von Ummarkierungen, bei denen der Standstreifen zugunsten von schmaleren Fahrstreifen aufgegeben wird, wird insbesondere auf Strecken des Fernverkehrs abgeraten. Wenn Ummarkierungen aus Leistungsgründen erforderlich sind, sollten sie mit Geschwindigkeitsbeschränkungen und Überholverboten für Lkw kombiniert werden. Im Regionalverkehr können auf diese Weise vor allem bei geringem Lkw-Anteil und auf kurzen Abschnitten die Sicherheitseinbußen weitgehend vermieden werden.