Detailergebnis zu DOK-Nr. 48339
Quantifizierung telearbeitsbedingter Verkehrssubstitutionspotentiale
Autoren |
W. Vogt S. Denzinger |
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Sachgebiete |
6.2 Verkehrsberechnungen, Verkehrsmodelle 6.7 Verkehrslenkung, Verkehrssteuerung, Telekommunikation |
Straßenverkehrstechnik 43 (1999) Nr. 5, S. 220-225, 3 B, 19 Q
Seit vielen Jahren wird der Telearbeit (zu Hause erbrachte Arbeitsleistung unter Verwendung von IuK-Medien zur Übertragung von Arbeitsgrundlagen und -ergebnissen) eine verkehrsreduzierende Wirkung unterstellt. Grobe Überschlagsrechnungen gehen von einer Reduktion der Gesamtverkehrsleistung der Bundesrepublik von ca. 1 % bei einem Anteil von 10 % alternierenden Telearbeitsplätzen (2 Tage zu Hause, 3 Tage im Büro) an allen Arbeitsplätzen aus. Unberücksichtigt bleiben dabei die übrigen Wegezwecke wie z.B. Einkauf, Bringen/Holen und Freizeit, der mögliche Anstieg der Verkehrsteilnahme von Haushaltsmitgliedern, die Möglichkeit Telearbeit nur halbtags zu praktizieren und andere Nebeneffekte. Zur genauen Abschätzung der Auswirkung von Telearbeit auf das Verkehrsverhalten wird zur Zeit von den Verfassern eine empirische Untersuchung im Auftrag des BMVBW durchgeführt. Im Rahmen einer zweistufigen Panelerhebung werden Telearbeiter aus kleinen, mittleren und großen Unternehmen der Bundesrepublik einmal vor und einmal nach Beginn der Telearbeit zu ihrem Verkehrsverhalten befragt. Kern der Befragung ist ein sieben Tage lang auszufüllendes Wegetagebuch, ergänzt durch einen Haushaltsfragebogen. Untersucht werden insbesondere Substitutionseffekte sowie zeitliche und modale Effekte. Konkrete Ergebnisse werden nach Abschluß der Untersuchung im September 1999 vorliegen. Ausländische Untersuchungen, deren Ergebnisse sich allerdings aufgrund der unterschiedlichen Randbedingungen nicht einfach auf deutsche Verhältnisse übertragen lassen, zeigen, daß Telearbeit ein Potential zur Verringerung von Verkehrsaufkommen und -leistung besitzt. Dieses kann genutzt werden, wenn Telearbeit als eine Maßnahme betrachtet wird, die als ein kleiner Baustein zur Verringerung der Spitzenbelastungen im Berufsverkehr beitragen kann.