Detailergebnis zu DOK-Nr. 48408
Dynamische Wechselwirkungen bei Brücken (Orig. engl.: Dynamic impact factors for bridges)
Autoren |
D.I. McLean M.L. Marsh |
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Sachgebiete |
15.1 Belastungen und Belastungsannahmen |
Washington, D.C.: National Academy Press, 1998, 60 S., zahlr. B, 10 T, zahlr. Q (NCHRP Synthesis of Highway practice H. 266)
Die dynamische Reaktion einer Brücke bei der Überfahrt eines Kraftwagens ist ein komplexes Problem, daß durch das Schwingungsverhalten des Bauwerks und des Fahrzeuges sowie durch die Beschaffenheit der Fahrbahnoberfläche beeinflußt wird. Die Schwingbeiwerte für den Brückenentwurf werden daher in den Vorschriften verschiedener Länder unterschiedlich angegeben. Die Bestimmungen in den amerikanischen AASHTO Standard Vorschriften von 1996 für Brücken im Zuge von Bundesfernstraßen berücksichtigen eine Schwingungslast, welche im Zusammenhang mit der dynamischen Wechselwirkung der Konstruktion empirisch von den Erfahrungen bei Eisenbahnbrücken abgeleitet wurde und lediglich mit der Spannweite variiert. Untersuchungen haben jedoch gezeigt, daß die ausgelösten Brückenschwingungen nicht nur von der Spannweite, sondern auch von der Eigenfrequenz und der Geometrie der Brücke, der Unebenheit der Fahrbahn, der Anzahl der Fahrzeuge sowie vom Gewicht und der Anzahl der Fahrzeugachsen abhängig sind. Das Ergebnis einer Umfrage bei amerikanischen und kanadischen Straßenverwaltungen zeigt, daß 75 % der befragten Verwaltungen Probleme bei den vorhandenen Brücken wie Versagen der Fahrbahnübergänge, Ermüdungsrisse im Tragwerk von Stahlbrücken oder in Fahrbahnplatten aus Stahlbeton auf Schwingungsbeanspruchungen zurückführen. Untersuchungen nach den Ursachen der beobachteten Schäden in Stahlbrücken werden ebenso vorgeschlagen wie die Beibehaltung einfacher Berechnungsverfahren für die Berücksichtigung von Schwingungslasten, da kompliziertere dynamische Berechnungen nur marginale Verbesserungen bringen würden.