Detailergebnis zu DOK-Nr. 48414
Planung und Ausführung neuer Bauverfahren - Erfahrungen beim Straßentunnel B 96 - Unterquerung des Tiergartens in Berlin
Autoren |
R. Gasser C. Öhlinger |
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Sachgebiete |
15.8 Straßentunnel |
Zement und Beton (1999) Nr. 1, S. 14-22, 13 B
Der insgesamt 1,1 km lange Kernbereich des neuen Straßentunnels beinhaltet zusätzlich Ein- und Ausfahrrampen sowie ein Betriebsgebäude. Der zweizellige Tunnelquerschnitt variiert hier in der Breite von 23,40 m bis 40 m im Aufweitungsbereich zum Rampenbauwerk. Auf einer Länge von etwa 500 m mußte das Bauwerk mit Grundwassereinbindungen bis zu 13 m Tiefe halbseitig hergestellt werden. Die hier praktizierte Ausschreibungsmethode mit zum Teil funktionalen Leistungspositionen für die Baugruben führte einerseits zu einer vereinfachten Ausschreibung und Abrechnung, andererseits kann dies als Versuch der Abwälzung des Baugrundrisikos auf die ausführenden Firmen angesehen werden. Für die Herstellung der Baugrube wurde eine Unterwasserbeton-Sohle beauftragt. Durch negative Erfahrungen in benachbarten Baulosen wurde jedoch die von der Arge und ihrem Projektingenieur vorgeschlagene alternative Hochdruck-Injektionssohle (HDI-Sohle) ausgeführt. Ein Vorteil des gewählten Bauverfahrens liegt darin, daß die Dichtheit der Baugrube vor dem Aushub geprüft werden kann. Trotzdem kam es in einer der 15 Teilbaugruben zu einem Wassereinbruch mit schwerwiegenden Folgen, der jedoch nicht auf Undichtigkeiten der HDI-Sohle zurückzuführen war. Der Straßentunnel wurde als unterirdisches Verkehrsbauwerk ohne bituminöse Außenabdichtung als wasserundurchlässiges Stahlbetonbauwerk mit B 35 WU ausgeführt.