Detailergebnis zu DOK-Nr. 48438
Neue Ansätze zur Bewertung der räumlichen Linienführung von Außerortsstraßen mit sichtbaren Radien
Autoren |
V. Appelt G. Weise |
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Sachgebiete |
5.10 Entwurf und Trassierung |
Straße und Autobahn 50 (1999) Nr. 6, S. 304-313, 14 B, 1 T, 18 Q
Seit Anfang der 70er Jahre werden Anstrengungen unternommen, die qualitativen Kriterien für eine gute räumliche Linienführung von Außerortsstraßen quantitativ zu ergänzen. Insbesondere in mit Wannen und Kuppen überlagerten Kurven besteht ein erhebliches Fehlinterpretationspotential für den Fahrzeugführer, da diese gestreckter bzw. gestauchter erscheinen, als es dem tatsächlichen Verlauf entspricht. In vorlaufenden Untersuchungen zum Unfallgeschehen auf Straßenabschnitten mit derartigen Abbildungsverzerrungen müßte eine Gefährdung der Fahrzeugführer, insbesondere beim sogenannten Wanneneffekt mit scheinbar großzügigem gut überschaubaren Straßenverlauf festgestellt werden. Die vorliegenden Untersuchungen zur Erfassung von derartigen Abbildungsverzerrungen bewerten solche Straßen mit Hilfe von Fahrerperspektiven und sogenannten sichtbaren (tatsächlich gesehenen) Radien. Sie zeigen Wege zur mathematischen Modellierung des Wahrnehmungsverhaltens der Kraftfahrer über das visuelle System. Daraus werden Verfahren für die Erfassung des räumlichen Fahrbahnbandes, das der Planungsingenieur getrennt in Lage, Höhe und Querschnitt entwirft, aufzeigt. Es werden die maßgeblichen Stellgrößen für sichtbare Radien dargestellt und Empfehlungen für den Entwurf von Straßen nach Wahrnehmungsgesichtspunkten abgeleitet. Dabei werden Hinweise bis hin zur Vorbemessung der Entwurfsparameter sowie für die Plausibilitätsprüfung von Entwürfen anhand von Überschlagsformeln und Nomogrammen gegeben. Die Untersuchungen nehmen Bezug auf die Planungstechnologie beim Entwurf mit CAD und auf den aktuellen Stand der Richtlinien, insbesondere der RAS-L.