Detailergebnis zu DOK-Nr. 48443
P+R-Konzepte für Klein- und Mittelstädte - Eine Nummer zu groß?
Autoren |
A. Albers J. Wutschka |
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Sachgebiete |
5.3.4 Öffentlicher Personennahverkehr 5.13 Ruhender Verkehr (Parkflächen, Parkbauten) |
Internationales Verkehrswesen 50 (1998) Nr. 11, S. 537-541, 11 B
Die Autoren der 1998 von der FGSV herausgegebenen "Hinweise für P+R in Klein- und Mittelstädten" erläutern die besonderen, dort vorliegenden Bedingungen für dieses Instrument des Verkehrsmanagements. Während der Einsatz von P+R an leistungsfähigen (und schnellen) Schienenstrecken in Ballungsräumen nicht weiter umstritten ist, gibt es in Klein- und Mittelstädten eigene Bedingungen mit folgenden Merkmalen: Verkehrsmittel ist im allgemeinen der Bus; es gibt oft keinen Tarifverbund; Verkehrsbedienung und Reisezeiten sind nicht optimal. Die räumliche Struktur ist durch kleine Innenstädte und dünn besiedelte Ränder mit hoher Pkw-Verfügbarkeit geprägt. Die Parkraumsituation ist oft nicht angespannt. Es muß in jedem Fall darauf geachtet werden, daß keine Konkurrenz zu Linien des ÖPNV entsteht. Als Anwendungsfälle für P+R wird als erstes der Einkaufsverkehr, vor allem an Haupteinkaufstagen (Samstag) und bei Sonderaktionen des Einzelhandels behandelt. Erheblicher Bedarf wird auch bei besonderen Veranstaltungen (Volksfeste, Märkte, Ausstellungen) gesehen. Im Tourismusverkehr entsteht häufig das Problem, daß gerade in Zentren kleinerer Städte aus Platzgründen und aus Gründen des Umweltschutzes, der besonderen Imagepflege (z.B. in Kurorten) und wegen des Erholungswertes P+R-Verkehre eingerichtet werden müssen (z.B. Lindau, Bad Reichenhall). Für den Berufsverkehr wird kein ausgeprägter Bedarf gesehen. Als besonders wichtig für Klein- und Mittelstädte werden problemspezifische Lösungen gesehen, auf die Konzeption, Finanzierung und Marketing abgestimmt werden sollten. Sehr wichtig ist auch die Beteiligung der Bürger.