Detailergebnis zu DOK-Nr. 48546
Mobilitätszentralen und Mobilitätsberatung
Autoren |
N. Reinkober |
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Sachgebiete |
5.3.2 Verkehrssystem-Management |
Straßenverkehrstechnik 43 (1999) Nr. 7, S. 318-321, 8 Q
Mobilitätsmanagement stellt eine neue ressort- und verkehrsmittelübergreifende Strategie dar und verfolgt einen ganzheitlichen Lösungsansatz, der sowohl konzeptionelle und technische als auch organisatorische und verhaltensorientierte Belange berücksichtigt. Dabei stehen die individuellen Anliegen des einzelnen Verkehrsteilnehmers und daraus abgeleitet gesamtverkehrliche und städtebauliche Ziele im Vordergrund der Aktivitäten. Neben der Optimierung der Verkehrserschließung und der logistischen Verknüpfung der Verkehrsangebote sind insbesondere Verbesserungen im Segment "Information und Beratung" in den Mittelpunkt der Anstrengungen zu setzen. Besondere Beachtung wird zur Zeit dem Aufbau von vernetzten nutzerorientierten Informations- und Verkehrsdiensten gewidmet. Hierzu wurde eine neue Dienstleistungsorganisation konzipiert - die Mobilitätszentrale. Die Mobilitätszentrale integriert alle vor Ort zur Verfügung stehenden Betriebsformen und Verkehrsmittel der differenzierten Verkehrserschließung und gibt Hilfestellung zur Lösung jeglicher Mobilitätsbedürfnisse der Bevölkerung. Das Ziel der Serviceeinrichtung ist, unter Einsatz der EDV eine "Gesamtreiseplanung" zu offerieren, die nicht an den Zuständigkeitsgrenzen der Verkehrsunternehmen, der Kommunen oder sonstiger Anbieter endet. Die erste Mobilitätszentrale wurde in Hameln, weitere u.a. in Wuppertal, Frankfurt, verschiedenen Kreisen des Münsterlandes und in Münster eingerichtet. Die Organisation und Trägerschaft findet derzeit in enger Kooperation zwischen Verkehrsunternehmen und den Städten/Kreisen statt. Die Resonanz ist hervorragend, die Imagebildung sehr gut. Zur Zeit scheint sich die Kombination "Publikumsverkehr mit einem integrierten Call-Center" als beste Lösung heraus zu kristallisieren. In Hameln und Wuppertal werden jeden Monat ca. 11.000 Anfragen beantwortet. Das Konzept der Mobilitätszentrale und die Entwicklung des Mobilitätsmanagements wurden am Lehr- und Forschungsgebiet Öffentliche Verkehrssysteme der Universität-GH Wuppertal entwickelt und durch einen Arbeitskreis der Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen (FGSV), Arbeitsausschuß Öffentlicher Verkehr, begleitet. Bereits 1995 wurden erste Ergebnisse in Form des Arbeitspapiers Nr. 38 veröffentlicht.