Detailergebnis zu DOK-Nr. 48547
Auswirkungen unterschiedlicher zulässiger Höchstgeschwindigkeiten auf städtischen Verkehrsstraßen
Autoren |
H.-G. Retzko C. Korda |
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Sachgebiete |
5.3.3 Verkehrsberuhigung, Umfeldverbesserung 6.9 Verkehrsemissionen, Immissionsschutz |
Bremerhaven: Wirtschaftsverlag NW, 1999, 87 S., 41 B, 28 T, zahlr. Q (Berichte der Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt), Verkehrstechnik H. 65)
Die vorliegende Forschungsarbeit untersucht die Auswirkungen unterschiedlicher zulässiger Höchstgeschwindigkeiten an innerörtlichen Vorfahrtstraßen, die ihre Funktion als Verkehrsstraße behalten und für eine Umgestaltung durch bauliche Maßnahmen oder Markierungen nicht in Frage kommen. Untersucht werden die Einflüsse auf Verkehrssicherheit und Umweltschutz sowie Akzeptanz und Durchsetzbarkeit. Die Ergebnisse basieren auf Vorher-Nachher-Erhebungen an mehreren Untersuchungsstrecken. Hierfür werden Unfallanalysen, Querschnittsmessungen, Videobeobachtungen, Lärmpegelmessungen, Verfolgungsfahrten und Befragungen durchgeführt. Nach den Ergebnissen der vorliegenden Arbeit kann eine Reduzierung der zulässigen Höchstgeschwindigkeit von 50 km/h auf 30 km/h für Vorfahrtstraßen grundsätzlich nicht empfohlen werden, wenn keine nennenswerten Defizite vorliegen. Ohne zusätzliche bauliche Maßnahmen finden keine wesentlichen objektiv feststellbaren Veränderungen für die Verkehrssicherheit und den Umweltschutz statt. Wesentliche Nachteile für den Verkehrsfluß entstehen durch diese Maßnahmen allerdings auch nicht. Geeignet ist eine Veränderung der zulässigen Höchstgeschwindigkeit zur Reduzierung des Geschwindigkeitsniveaus. Dies gilt insbesondere für Straßen, deren Geschwindigkeitsniveau und deren Spitzengeschwindigkeiten besonders hoch sind. Die tatsächliche Geschwindigkeitsreduzierung entspricht aber bei weitem nicht dem Absenkungsmaß. Insofern ist zu bedenken, daß die Anzahl von Verkehrsdelikten erheblich steigt.