Detailergebnis zu DOK-Nr. 48560
Kognition, Einstellung und Verhalten - Eine Untersuchung des individuellen Verkehrsverhaltens in Karlsruhe
Autoren |
S. Kickner |
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Sachgebiete |
6.0 Allgemeines 6.2 Verkehrsberechnungen, Verkehrsmodelle |
Karlsruhe: Institut für Verkehrswesen, Universität (TH) Karlsruhe, 1998, 139 S., zahlr. B, T, Q, 4 Karten (Schriftenreihe des Instituts für Verkehrswesen, Universität (TH) Karlsruhe H. 56)
Einstellungen, Wahrnehmungen und soziodemographisch- ökonomische Merkmale von Verkehrsteilnehmern in Karlsruhe werden den räumlich situativen Gegebenheiten der Verkehrsmittelwahl gegenübergestellt, um daraus Rückschlüsse auf das individuelle Verkehrsverhalten insbesondere hinsichtlich der Nutzung des ÖPNV zu ziehen. Die Analyse ergibt, daß die klassischen Schichtungsmerkmale keinen ausreichenden Beitrag zur Erklärung der Verkehrsmittelwahl leisten. Als Einstellungsunterschiede beschreibendes Merkmal stellen sich Eigenschaften des verfügbaren Pkws heraus. Ein nennenswertes Umsteigepotential für den ÖPNV in Karlsruhe kann unter den gegebenen Randbedingungen weder aus der Einstellung der Individuen noch aus den objektiven Gegebenheiten im öffentlichen Verkehr abgeleitet werden. Das allgemein als gut eingeschätzte ÖPNV-Angebot in Karlsruhe kann in vielen Fällen nur unter Inkaufnahme erheblicher Nachteile genutzt werden. Das Wissen über die Bedingungen der Verkehrsteilnahme im ÖPNV stellte sich besser als erwartet heraus; so konnte z.B. die in der Literatur häufig angeführte These "Pkw-Reisezeiten werden von Pkw-Fahrern unter- und ÖPNV-Reisezeiten überschätzt" in der Untersuchung nicht bestätigt werden. Informationssteigernde Maßnahmen ohne tatsächliche Angebotsverbesserung sind daher nur sehr begrenzt ein geeignetes Instrument der Modal Split Beeinflussung.