Detailergebnis zu DOK-Nr. 48670
Neue Wege für den Freizeitverkehr
Autoren |
T. Richter |
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Sachgebiete |
0.8 Forschung und Entwicklung 6.2 Verkehrsberechnungen, Verkehrsmodelle |
Verkehr und Technik 52 (1999) Nr. 6, S. 261-265, 6 Q
In dem Beitrag wird festgestellt, daß die klassische Verkehrsforschung den unterschiedlichen Formen von Verkehr Verkehrszwecke zuordnet. Dabei wird unter Freizeitverkehr derjenige Verkehrszweck verstanden, der weder dem Berufs- und Ausbildungspendlerverkehr noch dem der Reproduktion und Versorgung dienenden Verkehr zuzurechnen ist. Aus Gründen der besseren Operationalisierbarkeit wurde bisher nicht nur diese Definition vorgenommen, sondern auch eine Abgrenzung vollzogen zwischen Freizeitverkehr (Tagesfreizeitverkehr sowie Kurzreisen von 1-4 Tagen) und Urlaubsverkehr (Reisen von mehr als 4 Tagen). Die in bezug auf ihre Erhebung problematischste Form des Freizeitverkehrs ist der Tagesfreizeitverkehr, der sich hauptsächlich in Wegeketten organisiert. Die Schwierigkeit, Wegeketten in Verkehrserhebungen abzubilden, wurde zwar innerhalb der klassischen Verkehrsforschung erkannt, aber nach Meinung des Autors bisher nicht gelöst. Solche Fragestellungen sollten durch die Sozialwissenschaft besetzt werden. Die deskriptiven, repräsentativen und simulierenden Betrachtungen der Verkehrswissenschaft bedürften dringend der Erweiterung durch qualitative, schließende und verstehende Verfahren der empirischen Sozialforschung, damit die Bedeutung der Verkehrswissenschaft langfristig nicht marginalisiert werde. In der Anlage wird eine aktuelle Förderbekanntmachung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) zum Problemfeld "Freizeitverkehr" wiedergegeben. (Die Antragsfrist hierzu ist allerdings bereits abgelaufen).