Detailergebnis zu DOK-Nr. 48679
Pfähle mit Fußausbildung durch Sprengen (Orig. franz.: Ancrage d' ouvrages en zones de montagne)
Autoren |
E. Flavigny G. Brugnot F. Rapin |
---|---|
Sachgebiete |
7.2 Erdarbeiten, Felsarbeiten, Verdichtung |
Proceedings of the Fourteenth International Conference on Soil Mechanics and Foundation Engineering, Hamburg, 6-12 September 1997 / Comptes Rendus du Quatorzième Congrès International de Mécanique des Sols et des Travaux de Fondations, Hambourg, 6-12 Septembre 1997. Rotterdam: Balkema, 1997, Vol. 2, S. 1065-1068, 6 B, 2 T, 5 Q
Im Gebirge lassen sich "klassische" Pfähle oft nur schwer herstellen. Für Bauwerke zum Schutz vor Lawinen oder Steinschlag sind Pfahlgründungen aber oft zweckmäßig. Im vorliegenden Beitrag wird von einer Pfahlherstellung berichtet, bei der ein Stahlrohr unten verschlossen und kurz über dem unteren Ende auf einer Länge von 20 bis 40 cm viermal jeweils gegenüberliegend angeritzt wird. Hier soll sich später das Rohr aufweiten können. Das Rohr wird etwa 2,5 m tief eingerammt. In Höhe der Ritzungen wird eine Sprengstoffladung eingebracht. Durch die Sprengung entsteht die Aufweitung des Rohres zu einem "Pfahlfuß". Nach der Sprengung wird eine Bewehrung als Litzenelement oder als Stahlstab eingeführt und das Rohr einschließlich Fuß mit Mörtel verfüllt. Die Vorteile dieser Pfahlart sind: gute Tragfähigkeit, einsetzbar in allen Lockerböden bzw. -gesteinen, schnelle und wirtschaftliche Herstellung, guter Korrosionsschutz. Die Nachteile sind: Verwendung von Sprengstoff, Wartezeit bis zur Erhärtung des Mörtels, Form und Größe des "Pfahlfußes" sind nicht genau vorhersehbar besonders in heterogenen Böden, ungenaue Kenntnisse über die Tragfähigkeit. Um das Verhalten dieser Pfahlart zu erforschen, wurden praktische Versuche und parallel dazu eine rechnerische Modellbetrachtung mit Hilfe eines Finite-Elemente-Rechenprogramms durchgeführt. Die wichtigsten Einflußgrößen auf die Tragfähigkeit dieses Pfahlsystems sind: Kornzusammensetzung des Bodens, Dichte des Bodens, Pfahllänge, Größe des Pfahlfußes, Neigung des Pfahles. Die Untersuchungsergebnisse lassen eine genauere Vorhersage des Tragverhaltens zu.