Detailergebnis zu DOK-Nr. 48710
Weiterführung der Kompaktasphalt-Idee Einbau "heiß auf warm"
Autoren |
N. Weiland K. Rubach |
---|---|
Sachgebiete |
11.2 Asphaltstraßen 13.2 Maschinen für Asphaltstraßen |
Straße und Autobahn 50 (1999) Nr. 8, S. 406-409, 5 B, 2 T
Beim gleichzeitigen Einbauen und Verdichten von Deck- und Binderschicht nach dem "Kompaktasphalt"-Prinzip erweisen sich folgende Punkte als vorteilhaft: 1. Die Deckschichtdicke kann dünner gewählt werden, da durch das erheblich langsamere Abkühlen ausreichend Zeit für eine hohe Verdichtung verbleibt. 2. Verschmutzung und Feuchtigkeit in den Schichtgrenzen können ausgeschlossen werden. Im Bereich der heißen Schichtgrenze findet eine Verzahnung statt. 3. Durch die dünnere Deckschicht können Mineralstoffe eingespart werden, deren Eigenschaften nur an der Oberfläche benötigt werden (Griffigkeit, Helligkeit). Für den gleichzeitigen Einbau wurden technisch sehr aufwendige Geräte oder Zusatzgeräte entwickelt, die den Einbau verteuern, nicht jedem Mitbewerber zugänglich sind und nur für diese Form des Einbauens eingesetzt werden können. Eine mögliche Variante mit weniger maschinentechnischem Aufwand ist mittlerweile als Einbauverfahren "heiß auf warm" bekannt geworden. Hierbei wird die dünne Deckschicht - mit allen Vorteilen - auf die noch warme Unterlage eingebaut, deren Verdichtung aber bereits abgeschlossen ist. Für das Verfahren werden zwei konventionelle Einbauzüge bestehend aus Lkw, Fertiger und Walzen benötigt, die möglichst dicht hintereinander fahren. Damit der Lkw mit dem Mischgut für die obere Schicht zwischen die Fertiger gelangen kann, ist allerdings eine Fahrspur neben der Einbaubahn erforderlich. Es werden die Erfahrungen bei Anwendung des Bauverfahrens auf zwei Bundesautobahnen und einer Bundesstraße vorgestellt. Auf der A 43 bei Münster konnte im Zuge einer Erneuerung des Standstreifens ein umfangreiches Versuchsprogramm durchgeführt werden. Zunächst wurden Temperaturverläufe und Dichtezunahmen im Binder in Abhängigkeit vom Walzeneinsatz gemessen sowie die Befahrbarkeit der Binderschicht mit Mischguttransportern in Abhängigkeit von der Temperatur und des Verdichtungszustandes überprüft. Mit diesen Kenntnissen wurden zwei Teilabschnitte nach dem Verfahren "heiß auf warm" realisiert. Auf der A 8 bei Zweibrücken wurde die komplette Fahrbahn einer Teilstrecke erneuert. Einzelne Teilabschnitte wurden konventionell oder nach dem "Kompaktasphalt"-Verfahren sowie nach dem Verfahren "heiß auf warm" eingebaut. Auch beim Bau der Ortsumgehung Genthin kamen diese Verfahren zum Einsatz. Das Verfahren "heiß auf warm" hat sich für den Einbau dünner Asphaltdeckschichten auf noch warmer Unterlage in den bisherigen Baumaßnahmen bewährt.