Detailergebnis zu DOK-Nr. 48783
Video - Die Zukunft in der Verkehrstechnik?
Autoren |
B. Steinauer T. Kathmann T. Stöpp |
---|---|
Sachgebiete |
6.1 Verkehrserhebungen, Verkehrsmessungen |
Straßenverkehrstechnik 43 (1999) Nr. 9, S. 435-442, 7 B, 16 Q
Neben den konventionellen Systemen (Induktionsschleifen, Laser, Radar, Infrarot) zur Erhebung von Verkehrskenngrößen existiert mit der Videotechnik seit geraumer Zeit eine neuartige Technik. In diesem Artikel wird den Fragestellungen nachgegangen, ob diese tatsächlich in der Lage ist, mit den konventionellen Techniken zu konkurrieren und welche Vorteile und Zukunftsperspektiven sie dem Verkehrsplaner bietet. Im Gegensatz zu allen anderen Techniken verfügt die Videotechnik über die besondere Möglichkeit, quantitative Informationen aus einem Videobild mit Hilfe der digitalen Bildverarbeitung zu extrahieren. Jedoch existieren einige videospezifische Probleme. In diesem Zusammenhang sind extreme Wetter-, Licht- und Umgebungsbedingungen, wie z.B. Sonnenschein, Schlagschatten, totale Dunkelheit, Überblendung und stehender Verkehr zu erwähnen, die eine hinreichend genaue Objektdetektion erschweren. Anhand von Beispielen aus den drei grundlegenden Anwendungsbereichen Monitoring, Kenngrößenerfassung und Störfallerkennung (Ereignisdetektion) werden die Möglichkeiten und Vorteile der Videotechnik aufgezeigt. Hier sind vor allem die Reproduzierbarkeit des Verkehrsablaufs am Monitor, die einfache und kostengünstige Installation und Wartung, die Einrichtung und Inbetriebnahme ohne Eingriffe in den fließenden Verkehr, der hohe Informationsgehalt der bildhaften Daten sowie die einfache und flexible Handhabung durch das Erzeugen von "virtuellen Detektoren" mit Hilfe geeigneter Software zu nennen. Als Fazit bleibt zu sagen, daß die Kombination der Bereiche Monitoring, Kenngrößenerfassung und Störfallerkennung die Videotechnik besonders für zukünftige und weitreichendere Aufgaben im Vergleich zu allen anderen Detektionsmethoden interessant macht. Besteht jedoch lediglich die Aufgabe darin, querschnittsbezogene Kenngrößen zu erheben, so gibt es keine gravierenden Gründe dafür, der Videotechnik den Vorzug zu geben.