Detailergebnis zu DOK-Nr. 48786
Abschätzung der Verkehrsströme zur Beobachtung des Netzes (Orig. engl.: The path flow estimator as a network observer)
Autoren |
M.G. Bell S. Grosso |
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Sachgebiete |
6.2 Verkehrsberechnungen, Verkehrsmodelle |
Traffic Engineering + Control 39 (1998) Nr. 10, S. 540-549, 17 B, 5 T, 9 Q
Wesentliches Element von "intelligenten" Verkehrssystemen ist eine Beobachtung der Verkehrsbedingungen on line im Netz zur Unterstützung des Verkehrsmanagements und der Verkehrssteuerung. Durch eine Abschätzung der Verkehrsströme können Rückschlüsse auf die Verkehrsbedingungen im Netz gezogen werden. Diese sind insbesondere die Verkehrsstärken und Reisezeiten. Die Abschätzung der Verkehrsströme wird einphasig durchgeführt. Dabei wird eine einheitliche Abschätzung bei gleichzeitiger Vermeidung von Inkonsistenzen gewährleistet. Das Modell wird zur Zeit in zahlreichen Projekten getestet, u.a. in den EU-Projekten CLEOPATRA, COSMOS und MOTION. Kern der Abschätzung der Verkehrsströme ist die Verkehrswegewahl auf der Grundlage des LOGIT-Modells. Dabei wird der Verkehr über Wege und deren Reisezeiten unter Berücksichtigung von Stauungen abgebildet. Die Nachfrage wird durch das LOGIT-Modell, das Angebot durch die Funktion der Streckenkosten modelliert. Die Streckenkosten setzen sich aus zwei Komponenten zusammen: zum einen aus fixen Kosten für eine unbeeinflußte Reisezeit, und zum anderen aus einem Kostenanteil, der die Nachfrage und die damit verbundenen Wartezeiten berücksichtigt. Das Zusammenspiel zwischen Angebot und Nachfrage definiert das wahrscheinliche Nutzengleichgewicht. Zum Modellieren von kurzfristigen Überlastungen des Straßennetzes wurde eine zeitabhängige Abschätzung der Verkehrsströme entwickelt. An drei Fallstudien in Turin, Toulouse und Lyon wurde die Tauglichkeit der neuen Abschätzmethode überprüft. Bei einer Fehlertoleranz von 20 % wurden zwischen 55 % (Turin) und 75 % (Lyon) der beobachteten Verkehrsstärken richtig geschätzt.