Detailergebnis zu DOK-Nr. 48789
Umsteigepotentiale in Großstädten - Quantitative Analyse auf der Basis einer Mikrosimulation
Autoren |
K. Haefner L. Zegartowski |
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Sachgebiete |
5.3 Stadtverkehr (Allgemeines, Planungsgrundlagen) 6.2 Verkehrsberechnungen, Verkehrsmodelle |
Nahverkehr 17 (1999) Nr. 7/8, S. 14-17, 5 B, 6 Q
In den letzten Jahren ist die Fahrleistung im MIV stetig angestiegen, während sich die Transportleistung des ÖPNV nicht - oder bestenfalls in Einzelfällen - erhöht hat. In diesem Beitrag werden Gründe für die geringe Auslastung des ÖPNV aufgezeigt. Große Reisezeitunterschiede zwischen MIV und ÖPNV werden als das zentrale Hemmnis für die Entwicklung des ÖPNV angesehen. Dann wird eine quantitative Analyse bezüglich des Umsteigepotentials bei definierten Reisezeit-Toleranzen durchgeführt und drittens eine - in Deutschland bisher nicht praktizierte - Strategie zur besseren Auslastung erörtert. Mittels eines neu entwickelten Personen-Logistik-Systems (CORONA) wird eine ÖV-umsteigewillige Population von Pkw-Besitzern im Stadtgebiet von Bremen realitätsnah simuliert. Dabei konnte erstens festgestellt werden, daß reines Umsteigen aus dem MIV in den ÖPNV kein großes Potential für den öffentlichen Verkehr darstellt, zu groß sind die Reisezeitverluste. Zweitens wurde gezeigt, daß bei kleinen Reisezeit-Toleranzen ein bestimmter Typ des gebrochenen Verkehrs (Kiss & Ride) ein relativ hohes Umsteigepotential ergibt. Diese Strategie kann allerdings nur dann zum Erfolg führen, wenn ein computergestütztes Verkehrs-System-Management eingeführt wird, mit dem eine echte und reale Vernetzung von MIV und ÖPNV aktiv vorgenommen wird.