Detailergebnis zu DOK-Nr. 48795
Telematik-Systeme und Verkehrssicherheit
Autoren |
B. Färber |
---|---|
Sachgebiete |
6.3 Verkehrssicherheit (Unfälle) 6.7 Verkehrslenkung, Verkehrssteuerung, Telekommunikation |
Bremerhaven: Wirtschaftsverlag NW, 1999, 93 S., 38 B, 5 T, zahlr. Q, Anhang (Berichte der Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt), Mensch und Sicherheit H. 104)
Es wurden insgesamt 20 Kommunikations- und Informationssysteme, die sich im Stadium der Entwicklung, Erprobung oder Implementierung in Fahrzeugen befinden mit Hilfe einer Expertenbewertung hinsichtlich der Kriterien Sicherheit für das einzelne Fahrzeug und die gesamte Verkehrssituation sowie Funktionalität für das Fahren an sich und für verschiedene Nutzergruppen (Viel- versus Gelegenheitsfahrer, Fahranfänger, ältere Fahrer) beurteilt. Als besonders positiv bezüglich geringer Ablenkung und hoher Funktionalität für das Fahren werden eingeschätzt: a) Navigationssysteme mit Abbiegehinweisen (nicht mit Kartendarstellung!), Sprachausgabe und Zieleingabe im Stand, b) Automatische Distanzregelung zum vorausfahrenden Fahrzeug, c) Verbesserung der Außensicht durch automatische Leuchtweitenregelung in Abhängigkeit von der Straßengeometrie sowie automatisches Abblenden. Ebenfalls noch positiv bewertet, jedoch mit größeren Unterschieden in der Einschätzung, werden Notrufsysteme, Einparkhilfen und Flottenmanagementsysteme, deren Aktivierung vom Fahrer gesteuert wird. Ungünstig eingestuft werden die Verbesserung der Außensicht per Head-up Display, einfache Navigationssysteme sowie Müdigkeitswarn-Systeme. Extrem negativ werden das mobile Büro, das Telefon ohne Freisprecheinrichtung und das Fernsehen bewertet. Die Einschätzung bezieht sich auf die Verwendung dieser Systeme während der Fahrt. Auf der Grundlage der Expertenbewertung wurde ein Analysebogen für Telematik-Systeme entwickelt, der Aspekte wie Art und Umfang der Interaktion, Nützlichkeit für verschiedene Nutzergruppen, Aufforderungscharakter, Informationsgehalt, sensorische und mentale Beanspruchung berücksichtigt. In einer Übersicht sind die detaillierten Bewertungen der einzelnen Systeme dargestellt. Da theoretisch eine Vielzahl von Fahrerinformations- und -unterstützungssystemen gleichzeitig aktiv sein kann, ist ein Informationsmanager zur Steuerung der Ausgabe unerläßlich. Ein im Rahmen der Untersuchung entwickeltes Entscheidungsdiagramm zeigt, daß es möglich ist, mit geringem technischen Aufwand eine Ausgabelogik für Informations- und Unterstützungssysteme zu realisieren, die dem Einsatz neuer Technologien und der Verkehrssicherheit gleichermaßen gerecht wird.