Detailergebnis zu DOK-Nr. 48827
Betondecken nach 30 Jahren schwerer Verkehrsbeanspruchung
Autoren |
G. Leykauf |
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Sachgebiete |
11.3 Betonstraßen |
Straße und Autobahn 50 (1999) Nr. 9, S. 460-464, 7 B, 3 Q
In der zweiten Hälfte der 60er Jahre fand in Deutschland eine entscheidende Änderung in der konstruktiven Durchbildung von Betonfahrbahnen statt. Beim Bau der BAB A 5 Darmstadt-Heidelberg ( 1968) kam erstmals auf einem 12 km langen Neubaulos die Bauweise mit kurzen 5-m-Platten ohne Flächenbewehrung und ohne Raumfugen zum Einsatz. In 8 je ca. 3 km langen Versuchsabschnitten wurde die Dicke der Betondecke mit 22 cm (Fahrbahn Ost) bzw. 25 cm (Fahrbahn West) und die Art der gebundenen Tragschicht variiert. Der Unterbau besteht im gesamten Deckenlos aus einem 2 bis 5 m hohen Damm aus gespülten Sanden (feinkörnig, frostsicher), so daß von gleichmäßiger Tragfähigkeit ausgegangen werden kann. Die Untersuchungen nach 30 Jahren schwerer bzw. ab Mitte der Liegedauer sehr schwerer Verkehrsbelastung zeigen, daß insbesondere die 25 cm dicke Betondecke, direkt aufgelagert auf einer 15 cm dicken Betontragschicht bzw. einer 10 cm dicken bituminösen Tragschicht (die in ihrer Zusammensetzung weitgehend den heutigen Anforderungen des Technischen Regelwerks für eine HGT bzw. Asphalttragschicht unter Betondecken entsprechen) ein gutes Langzeitverhalten aufweist. Beide Tragschichtarten erwiesen sich als erosionsbeständig; bei Bohrkernentnahmen wurde ein Verbund festgestellt! Nicht bewährt hat sich die Zwischenschaltung einer bituminösen Ausgleichsschicht von ca. 3 cm Dicke zwischen Betondecke und gebundener Tragschicht. Die durchgeführten Nachuntersuchungen und Zustandserfassungen zeigen, daß bei qualitativ hochwertiger Ausführung dieser in das Technische Regelwerk übernommenen Standard-Bauweisen auch unter sehr schwerer Verkehrsbelastung die erwartete Nutzungsdauer von über 30 Jahren erreicht wird.