Detailergebnis zu DOK-Nr. 48859
Kommerzialisierung der Verwaltung und des Unterhaltungsdienstes im Hauptverbindungsstraßennetz des Vereinigten Königreichs (Orig. engl.: Commercialising the management and maintenance of trunk roads in the United Kingdom)
Autoren |
L. Haynes N. Roden |
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Sachgebiete |
1.0 Allgemeines 2.0 Allgemeines |
Transportation 26 (1999) Nr. 1, S. 31-54, 5 B, 8 Q
Im Zuge der Umstrukturierungsmaßnahmen in der Straßenverwaltung im Vereinigten Königreich wurden die Straßenverwaltungsabteilung beim Verkehrsministerium und die nachgeordneten örtlichen Behörden unter marktwirtschaftliche Leitung gestellt und umstrukturiert. Nach einer Verschlankung auf 24 sogenannte "Autobahnagenturen" und eine Mittelbehörde als beratendes Bindeglied zum Ministerium entstand so ein öffentlich finanziertes Unternehmen mit staatlichen Angestellten und einem betriebswirtschaftlich organisierten Management, dessen Geschäftsphilosophie Straßenmanagement als Dienstleistungsunternehmen mit dem Auftrag einer effizienten Ressourcenverwaltung sieht. Dazu gehört unter anderem auch, Dienste nur dann selbst zu erbringen, wenn sie nicht kostengünstiger eingekauft werden können. Die Anwendung moderner betriebswirtschaftlicher Methoden führte dazu, daß zunehmend auch die vollständige Vorfinanzierung von Neubaumaßnahmen mit öffentlichen Mitteln in Frage gestellt wurde. Als alternative Finanzierungsformen wurden die "Bauen-Betreiben-Zurückgeben"-Verfahren angewendet und weiterentwickelt. In der Praxis hat sich nunmehr die private Finanzierung nach dem "Planen-Bauen-Finanzieren-Betreiben"-Prinzip durchgesetzt, nachdem die öffentliche Hand nur die tatsächliche Nutzung der Straßen auf der Grundlage von geleisteten Transportkilometern zahlt. Anhand von acht erfolgreich ausgeführten Projekten weisen die Autoren eine Ersparnis von über 20 % für die Steuerzahler gegenüber herkömmlich finanzierten Projekten nach, bei gleichzeitigem Gewinn für die privaten Betreibergesellschaften und verteilten Risiken. Aufgrund der beachtlichen Einsparerfolge sollen weitere Projekte folgen, neben Schottland und Wales haben auch andere europäische Länder dieses Verfahren übernommen und wollen private Finanzierungen vorantreiben.