Detailergebnis zu DOK-Nr. 48914
Frost- und Tausalzwiderstand von Beton mit Hochofenzement - Beispiele aus der Praxis
Autoren |
K. Rendchen |
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Sachgebiete |
9.3 Zement, Beton, Trass, Kalk |
Beton-Informationen 39 (1999) Nr. 4, S. 3-23, 59 B, 14 T, 58 Q
Nach Darstellung der Anforderungen in DIN 1045 an Beton mit hohem Frost- und Frost- Tausalz-Widerstand werden im Rahmen einer Literaturauswertung die Randbedingungen für einen erfolgreichen Einsatz von Hochofenzement (CEM III/A und CEM III/B) für diesen Anwendungsfall dargestellt. Im Gegensatz zu Betonen mit Portlandzement (CEM I), bei dem zur zielsicheren Erreichung eines dauerhaft hohen Frost-Tausalz-Widerstandes das Vorhandensein eines Mikroluftporensystems zwingend erforderlich ist, nimmt die Wirkung der Mikroluftporen bei Verwendung von CEM III mit zunehmendem Hüttensandgehalt ab. Wichtiger ist bei diesen Betonen ein möglichst niedriger Wasserzementwert (kleiner/gleich 0, 40 bei hoher Wassersättigung im Gebrauchszustand, sonst kleiner/gleich 0,45), ein ausreichender Zementgehalt und eine gegenüber CEM I-Betonen verlängerte Nachbehandlung. Wegen der langsameren Erhärtungscharakteristik insbesondere der CEM III/B Zemente ist in den "Zusätzlichen Technischen Vorschriften - Wasserbau" festgelegt, daß massige Bauteile, die unter Verwendung von NW-Zementen hergestellt wurden, mindestens 3 Wochen durch Belassen in der Schalung nachbehandelt werden. Zahlreiche bis zu 40 Jahre alte Beispiele aus der Praxis des Brückenbaus (Kappen, Widerlager, Stützen) im Zuge von Autobahnen sowie aus den Bereichen Wasserbau und Kläranlagen, die im Laufe ihrer Nutzungsdauer z.T. über 1.000 Frostwechsel ertragen haben, belegen, daß bei sachgerechter Rezeptur, Verarbeitung und Nachbehandlung dauerhafte Bauwerke auch unter Verwendung von Hochofenzementen hergestellt werden können.