Detailergebnis zu DOK-Nr. 49177
Stadtvignetten als Steuerungsinstrument im Straßenverkehr - Beurteilung und Wirkungsprognose am Beispiel der Stadt Köln
Autoren |
J. Schnier |
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Sachgebiete |
2.4 Verkehrsabgaben, Straßenbenutzungsgebühren 5.3 Stadtverkehr (Allgemeines, Planungsgrundlagen) 5.17 Bewertungsverfahren (Wirtschaftlichkeitsuntersuchungen) |
Bielefeld: Erich Schmidt Verlag, 1999, 99 S., 4 B, 25 T, zahlr. Q (Schriftenreihe für Verkehr und Technik H. 89)
Die Diplomarbeit untersucht am Beispiel der Stadt Köln die finanziellen und räumlichen Auswirkungen der Anwendung einer Stadtvignette. Dazu wird das Instrument zunächst wirtschaftstheoretisch begründet. Als Abgabe für die Autofahrer im Stadtverkehr ist es als Zwischenstufe zwischen dem heute bereits bestehenden, räumlich, zeitlich und preislich differenzierten Parkraummanagement und dem mittel- bis langfristig realisierbaren Road-Pricing anzusehen. Ziel ist es dabei, durch eine Stadtvignette die Verkehrs- und Schadstoffbelastung zu reduzieren. Dazu werden unter bestimmten Annahmen (Pkw-Abgaben von 5-15 DM und Lkw-Abgaben von 10-60 DM pro Tag) Simulationen für die Stadt Köln berechnet, die nach Pkw- und Lkw-Verkehr differenziert werden. Die berechneten Wirkungen zeigen beim Pkw-Verkehr einen Rückgang von bis zu 47 %, die eine Zunahme der ÖPNV-Personenfahrten von 27 % zur Folge hätten. Da insbesondere in Spitzenzeiten die Infrastruktur des ÖPNV kaum noch freie Kapazitäten aufweist, beim Lkw-Verkehr ebenso Substitutionsmöglichkeiten fehlen sowie insgesamt mit einer Verlagerung von Verkehr in nicht abgabenbelegte Stadt- bzw. Umlandbereiche zu rechnen ist, kann nach Auffassung des Autors die Stadtvignette nicht als ökologisches Steuerungsinstrument charakterisiert werden.