Detailergebnis zu DOK-Nr. 49220
Was passiert mit Asphalt im Wärmeschrank? - Teil 2
Autoren |
W. Arand |
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Sachgebiete |
9.1 Bitumen, Asphalt |
Bitumen 61 (1999) Nr. 4, S. 148-158, 8 B, 9 T, 19 Q
Die Ergebnisse der experimentellen Untersuchungen lassen erkennen, daß eine unkontrollierte Wiedererwärmung von Asphaltbetonen 0/11 S im Wärmeschrank mit langen Expositionsdauern und hohen Expositionstemperaturen, besonders in Luft (aber auch im Stickstoff als Inertgas) zu nicht hinnehmbaren Veränderungen in der Viskosität des Bitumens führt. Als Folge dieser Viskositätsanstiege lassen sich Asphaltbetone 0/11 S unter normgerechten Bedingungen nicht mehr ordnungsgemäß verdichten, was mit erheblichen Anstiegen der Hohlraumgehalte verbunden ist. Viskositätsänderungen der Bitumen und Hohlraumgehaltsanstiege haben einen signifikanten Einfluß auf den Verformungswiderstand bei Wärme (der leicht verbessert wird), die Rißresistenz bei Kälte (die deutlich verschlechtert wird) und die Ermüdungsbeständigkeit gegenüber wiederholten Beanspruchungen (die wegen der Komplexität des Problems unkontrollierbar verfälscht wird). Darüber hinaus sind auch beim Haftverhalten konkurrierende Einflüsse des Viskositätsanstieges und der Hohlraumgehaltszunahme zu verzeichnen. Vermeiden lassen sich die Verhärtungen, indem sowohl die Expositionsdauer als auch die Expositionstemperatur unter Kontrolle gehalten werden. Aus den gefundenen Zusammenhängen ist abzuleiten, daß bei einer Expositionstemperatur von 115 Grad Celsius selbst bei Expositionsdauern bis zu 8 h bei Wiedererwärmung von Asphaltbetonen 0/11 S in Luft nur mit Veränderungen des Erweichungspunktes um wenige Zehntel Kelvin gerechnet werden muß. Es wird daher empfohlen, bei der Wiedererwärmung von Asphaltbetonen im Wärmeschrank in Luft die Expositionsdauer auf 4 h und die Expositionstemperatur auf 115 Grad Celsius zu begrenzen. Eine Alternative zur Wiedererwärmung von Asphaltbetonen im Wärmeschrank stellt die Wiedererwärmung im Mikrowellenofen dar.