Detailergebnis zu DOK-Nr. 49235
Veränderung von Bindemitteleigenschaften während längerer Liegezeiten von Asphalten
Autoren |
M. Radenberg H.-P. Louis |
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Sachgebiete |
9.1 Bitumen, Asphalt 11.2 Asphaltstraßen |
Bonn: Bundesdruckerei, 1999, 68 S., 5 T, 3 Q, Anhang (Forschung Straßenbau und Straßenverkehrstechnik (BMVBW, Bonn) H. 774)
Es wurde untersucht, inwieweit sich die Bindemitteleigenschaften nach insgesamt 12 bis 15 Jahren Liegezeit von Asphaltbelägen weiter verändert haben und ob diese Ergebnisse mit dem Laborprognoseverfahren "Modelltopf" nachvollzogen werden können. Dazu wurden Bohrkerne aus 30 Asphaltschichten (Asphaltbetone, Gußasphalte und Asphalttragschichten mit Bitumen B 80, B 65 oder B 45) hinsichtlich ihrer Bindemitteleigenschaften untersucht. Die Alterungsspanne der Bitumen lag unabhängig von der Bitumensorte in einer Größenordnung, die mehr als zwei Sorten abdeckt. Einen besonderen Beitrag zur Bindemittelalterung liefert dabei offensichtlich der Hohlraumgehalt. Als positive Erkenntnis der Untersuchungsergebnisse kann die Tatsache angesehen werden, daß trotz starker Bindemittelalterungen auch bei härteren Bitumensorten ( B 45) nicht zwangsläufig Schäden an den Straßen auftreten. Somit lassen die gewonnenen Ergebnisse den Schluß zu, daß die Verwendung von härteren Bindemitteln für die Praxis durchaus sinnvoll ist. Hiermit kann das Problem der Verformungen minimiert werden, ohne daß mit erhöhten Schäden durch Rißbildung infolge Bindemittelalterung zu rechnen ist. Sicherlich müssen die jeweiligen klimatischen Gegebenheiten bei der Wahl der Bindemittel berücksichtigt werden. Die Alterungsprognosen im Labor können ohne weitere Erkenntnisse nicht auf das Praxisverhalten übertragen werden. Die Praxis zeigt vielmehr, daß stets ein Zusammenwirken vieler Umstände die Bindemittelalterung im Laufe der Liegezeit einer Straße prägen und zu hohen Schwankungen führen, die eine Laborprognose erschweren.