Detailergebnis zu DOK-Nr. 49259
Leistungsverhältnis des in den Außen- und in den Torusraum abgestrahlten Reifenlärms
Autoren |
O. Bschorr |
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Sachgebiete |
14.5 Akustische Eigenschaften (Lärmminderung) |
Reifen, Fahrwerk, Fahrbahn - Tagung, Hannover, 21. und 22. Oktober 1999. Düsseldorf: VDI-Verlag, 1999 (VDI-Berichte H. 1494) S. 101- 116, 8 B, 3 Q
Die Schwingung der Reifenkarkasse strahlt nicht nur Lärm in die Umgebung ab, in gleicher Weise wird auch Schall in den Reifentorus emittiert. Die Absolutberechnung der externen und internen Lärmemission verlangt die Kenntnis des Schwingungsverlaufs über die Reifenoberfläche und ist praktisch nur mit FEM- bzw. BEM- Programmen möglich. Beschränkt man sich lediglich auf das Verhältnis der Lärmleistungen in den Außen- und den Torusraum, so entfällt eine explizite Schwingungsrechnung und es lassen sich theoretische Lösungen angeben: Im oberen Frequenzbereich mit Schallwellenlängen kleiner als Reifenhöhe und -breite kann der Torus als dreidimensionaler Emissionsraum genommen werden, und eine lokale Reifenschwingung stellt nach beiden Seiten - nach außen und innen - den gleichen Quellterm dar. Im unteren Frequenzbereich mit Wellen größer als der Reifenumfang verhält sich der Torus - akustisch - wie ein Raum nullter Dimension; auch in diesem Fall ergibt sich eine einfache Relation zwischen dem reaktiven Torusschall und der Lärmabstrahlung nach außen. Schließlich läßt sich auch der Frequenzbereich, in dem der Torus einen eindimensionalen Wellenleiter darstellt, analytisch erfassen. Durch Messungen konnte bestätigt werden, daß die Drucksignale und die Spektren von Außenlärm und Toruslärm korrelieren. Mit diesen Ergebnissen soll ein Verfahren zur indirekten Bestimmung des Reifengeräusches über Torusmessungen begründet werden. Im besonderen interessiert die Erfassung der straßenbedingten Geräuschemission, einmal um Neubaustraßen zu beurteilen und abzunehmen und um bestehende Straßen in periodischen Intervallen zu überprüfen.