Detailergebnis zu DOK-Nr. 49267
Engelberg-Basistunnel - Technische Ausstattung
Autoren |
H. Gottstein |
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Sachgebiete |
15.8 Straßentunnel |
Tunnel 18 (1999) Nr. 7, S. 18-26, 15 B
Der Engelberg-Basistunnel verfügt mit seinen 2.520 m Länge über zwei Tunnelröhren mit je 3 Fahrstreifen und 1 Standstreifen pro Fahrtrichtung. Der gewaltige Querschnitt von mehr als 200 m² Fläche wird für das Verkehrsaufkommen von über 120.000 Fahrzeugen je Tag benötigt. Damit dieses Verkehrsaufkommen sicher durch beide Tunnelröhren geführt werden kann, sind entsprechend hohe Aufwendungen für die Betriebsausstattung erforderlich gewesen. Spezielle Aufwendungen wurden für die Belüftung im Betriebszustand getätigt. Um den Gesamtausstoß von Abgasen nicht aus dem Südportal nach Leonberg gelangen zu lassen, wurden diese erneut - diesmal durch unter der Fahrbahn befindliche Kanäle der Gegenröhre - durch den gesamten Tunnel bis zum Nordportal geblasen. Ein bisher einmaliger Vorgang, der wegen der gigantischen Kosten so wohl nie wieder in Deutschland praktiziert werden wird. Der Beitrag fußt im wesentlichen auf der ausführlichen ins Detail gehenden Beschreibung der elektrotechnischen Betriebsausstattung (u.a. Energieversorgung, Beleuchtungsanlage, Brandmeldeanlage, Videoüberwachung, Meßtechnik, Verkehrsleittechnik, Leit- und Fernwirktechnik, Funkanlagen). Dabei kommen die belüftungs- und sicherheitstechnischen Fragen des Betriebs- und Brandfalles zu kurz. Es wird weder auf die abenteuerlichen Löschwasserinstallationen eingegangen noch auf die für Fluchtquerstollen international obligatorischen Doppelbrandschutztüren. Den Brandversuch eines einzelnen Pkw (5 % der Brandlast eines Lkw) bei dem riesigen Querschnitt als erfolgreich zu bezeichnen, vernebelt nur den Blick für durchaus mögliche größere Szenarien. Ob bei diesem kleinen Feuer die Wirksamkeit der automatischen Brandmeldeanlage und damit das Einschalten der Brandlüftung getestet worden ist, bleibt fraglich.