Detailergebnis zu DOK-Nr. 49291
Zur Bemessung der Haltesichtweite im Straßenentwurf
Autoren |
M. Bernhard |
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Sachgebiete |
5.10 Entwurf und Trassierung |
Düsseldorf: VDI-Verlag, 1999, X, 287 S., zahlr. B, T, 168 Q, Anhang (Fortschritt-Berichte VDI, Reihe 12: Verkehrstechnik/Fahrzeugtechnik Nr. 400)
Die erforderliche Haltesichtweite entspricht nach dem in den Trassierungsrichtlinien des Straßenentwurfs angewendeten fahrdynamischen Bemessungsmodell dem Anhalteweg eines Fahrzeuges vor einem unerwartet auftauchenden Hindernis. Das Bemessungsmodell und die Einflußgrößen auf den Anhalteweg werden in dieser Dissertation überprüft. In Fahrversuchen an einer Kuppe werden Reaktionszeiten und das Bremsverhalten von Probanden ermittelt und analysiert. Reibwertmessungen mit einem modernen Pkw-Reifen zeigen, daß die derzeit bei der Bemessung des Bremsweges verwendeten Kraftschlußbeiwerte unrealistisch niedrig sind. In einer umfangreichen Unfallanalyse werden Hindernisunfälle und die Haltesichtweite als Einflußgröße auf das Fahrerverhalten untersucht. Als Ergebnis wird ein modifiziertes Bemessungsmodell abgeleitet, das zu deutlich geringeren Haltesichtweiten und Kuppenmindesthalbmessern führt. Die reduzierten Entwurfsgrenzwerte werden für eine Übernahme in die Trassierungsrichtlinien empfohlen, so daß sich die Arbeit auch an die in der Praxis stehenden Entwurfsingenieure wendet.