Detailergebnis zu DOK-Nr. 49297
Aufbau eines Teilnetzes zur Achslasterfassung in Hessen - Phase 2 (Probebetrieb)
Autoren |
G. Schmidt S. Laffont |
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Sachgebiete |
5.21 Straßengüterverkehr 6.1 Verkehrserhebungen, Verkehrsmessungen |
Bonn: Bundesdruckerei, 1999, 309 S., zahlr. B, T, Q, Anhang (Forschung Straßenbau und Straßenverkehrstechnik (BMVBW, Bonn) H. 775)
Während einer einjährigen Betreuungsphase wurden an fünf Meßstellen auf Autobahnen in Hessen Funktion und Betrieb von dynamischen Achslastwaagen nach dem Biegeplattenprinzip im Verbund mit einer Verkehrsrechnerzentrale überprüft und die während dieses Zeitraums angefallenen Langzeitdaten und sporadisch entnommene Daten von Einzelfahrzeugen analysiert. Für die Langzeitdaten wurde ein Auswertekonzept entwickelt und in Form einer Datenbank programmiert. Ferner wurden Zusammenhänge zwischen Achslastverteilungen und der Fahrzeugmischung in Abhängigkeit von der Verkehrscharakteristik einer Strecke untersucht. Während des Probebetriebs wurden auch die Genauigkeiten der dynamischen Achslastanlagen mittels statischer Waagen ( Radlastmesser) überprüft. Die während des praktischen Betriebs gesammelten Erfahrungen mit den Gerätesystemen wurden dokumentiert. Der Bericht enthält die bezüglich der Untersuchungspunkte gewonnenen Erkenntnisse und daraus abgeleitete Folgerungen. Die Dokumentation aller Ausfälle und Störungen ergab für die fünf Meßstellen innerhalb eines festgesetzten achtmonatigen Analysezeitraums geringe Ausfallzeiten von insgesamt jeweils ein bis drei Wochen. In der Anfangsphase trafen aufgrund von Hardware- und Softwarefehlern in den Geräten einige Störungen und Ausfälle auf, die durch einen Austausch der jeweils defekten elektronischen Bauteile bzw. durch Verbesserungen an der Software, insbesondere bei der Anpassung an die TLS-Forderungen, unverzüglich behoben wurden. Bezüglich der Genauigkeit der Achslasterfassung gegenüber den statischen Meßergebnissen wurden verhältnismäßig geringe Abweichungen festgestellt und die Langzeitstabilität der Kalibrierungseinstellung über ein halbes Jahr nachgewiesen. Das eingesetzte Gerätesystem mit Biegeplatte konnte damit nach den anfänglichen Schwierigkeiten vor allem mit Detailproblemen seine Tauglichkeit für den weiteren Netzausbau unter Beweis stellen. Anhand erster Datenanalysen zeigten sich für Dreifachachsen und Lkw mit Anhänger (einschließlich Sattelzüge) durchschnittliche Überladungshäufigkeiten von bis zu 25 % und für die übrigen Achsgruppen bzw. Fahrzeugarten mit i.M. 5-15 % niedrigere Werte. Unabhängig von der Schwerverkehrsmenge und der Jahreszeit (Frühjahr bzw. Sommer) war die Überladungshäufigkeit morgens zwischen 5 und 7 Uhr und abends zwischen 19 und 21 Uhr am größten. Insgesamt fiel eine durchweg etwas höhere Überladungshäufigkeit im Frühjahr- bis Frühsommerzeitraum gegenüber der Winterperiode auf. Im Hinblick auf die Fragestellung aus reinen Zähldaten auf die Achslastverteilungen von Abschnitten ohne Gewichtsmessungen zu schließen, wurden Zusammenhänge zwischen der Mischung nach verschiedenen Fahrzeugarten, der Charakteristik einer Strecke und den Gewichtsverteilungen untersucht. Es wurde festgestellt, daß bei höheren Schwerverkehrsanteilen eines Abschnitts, wie sie auf Fernverkehrsstrecken anzutreffen sind, auch die Achsgewichte der Einfach- und Dreifachachsen sowie die Fahrzeug-Gesamtgewichte anstiegen. Eine Absicherung und Quantifizierung der Abhängigkeiten zwischen den Kennwerten der Fahrzeugmengen bzw. den Fahrzeuganteilen und den Achslasten bzw. Fahrzeuggewichten war auf der Grundlage des vorliegenden Datenmaterials noch nicht möglich. Die aus den wenigen Meßstellen erkennbaren Tendenzen lassen jedoch weitergehende Aussagen anhand eines größeren Meßstellenkollektivs erwarten.