Detailergebnis zu DOK-Nr. 49310
Geotechnik beim Bau der österreichisch-ungarischen Autobahn A 4 (Orig. engl.: Geotechnics of the Austrian-Hungarian highway A 4)
Autoren |
D. Adam |
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Sachgebiete |
7.0 Allgemeines, Klassifikation 11.0 Allgemeines (Merkblätter, Richtlinien, TV) |
Geotechnical engineering for transportation infrastructure - Theory and practice, planning and design, construction and maintenance: Proceedings of the Twelfth European Conference on Soil Mechanics and Geotechnical Engineering, Amsterdam, 7-10 June 1999. Rotterdam u.a.: Balkema, 1999, Vol. 2, S. 987-999, 10 B, 1 T, 7 Q
Zwischen 1990 und 1994 wurde die A 4 zwischen Wien und der ungarischen Grenze bei Neusiedl fertiggestellt. Sie liegt im "Pannonischen Becken" mit bis 1.500 m tiefen jungtertiären Schichten, bereichsweise überlagert von diluvialen und im Tal der Leitha von jungquartären Kiesen, darüber stellenweise Löß und humose Böden. Die intensive Untergrunderkundung mit Bohrungen und Schürfgruben zeigte eine höhere Heterogenität als ursprünglich angenommen. Die meisten Sande und Schluffe der tertiären Schichten konnten für Dammschüttungen verwendet werden, nur weiche Tone waren auszutauschen. Jungquartäre Kiese waren für Erdplanum und Frostschutz geeignet. In Bodenaustauschstrecken wurde Vliesstoff als Trennschicht und als Bewehrung zur Vergleichmäßigung von Setzungen eingesetzt. Dabei wurde über weichen Untergründen eine Sickerpackung aus grobkörnigem Material über einem Vliesstoffilter angeordnet. Böden aus den Einschnitten wurden in die Dämme lagenweise eingebaut; gleichkörnige Sande dabei in Vliesstoffe eingeschlagen, um ein Ausfließen zu verhindern und in einer Sandwichschüttung zwischen feinkörnige Böden gelegt. Zur Beurteilung der Frostsicherheit der Kiese in der Baustrecke wurde das Frostkriterium von Brandl herangezogen, bei dem nicht nur der Anteil an Feinkorn sondern auch seine mineralogische Zusammensetzung beurteilt wird. Nicht geeignete Böden wurden durch Zementverfestigung tragfähig und frostsicher gemacht. Dafür wurden umfangreiche Eignungsprüfungen ausgeführt. Zur Verhinderung von Reflexionsrissen im Asphaltoberbau sind in den zementverfestigten Schichten durch Überfahren mit Vibrationswalzen Mikrorisse erzeugt worden. Zur Sicherstellung einer hohen Verdichtung wurde eine flächendeckende dynamische Verdichtungskontrolle mit einer Vibrationsmeßwalze angewandt. Das System (Dynapac) wird ausführlich erklärt. Stichproben wurden konventionell mit der Troxlerisotopensonde zur Dichtemessung und Plattendruckversuchen zur Bestimmung der Tragfähigkeit durchgeführt.