Detailergebnis zu DOK-Nr. 49374
Der Vigner-Tunnel: Bestimmung der Kontaktgesetze durch Probebelastungen auf Pfählen (Orig. engl.: The Vigner tunnel - Determination contact laws from static load tests on piles)
Autoren |
A. Meyer L. Vulliet |
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Sachgebiete |
7.0 Allgemeines, Klassifikation 15.8 Straßentunnel |
Geotechnical engineering for transportation infrastructure - Theory and practice, planning and design, construction and maintenance: Proceedings of the Twelfth European Conference on Soil Mechanics and Geotechnical Engineering, Amsterdam, 7-10 June 1999. Rotterdam u.a.: Balkema, 1999, Vol. 2, S. 1175-1181, 8 B, 4 Q
Der Vigner-Tunnel liegt in der Stadt St-Blaise im Nordwesten der Schweiz. Der 340 m lange, zweiröhrige Straßentunnel ist Teil der Nationalstraße 5. Zur Herstellung des Tunnels wurden zunächst 3 Schlitzwände ausgeführt, auf denen eine Stahlbetonplatte gelagert wurde. Danach erfolgte der Aushub im Schutze der Schlitzwand- Deckenkonstruktion unter Druckluft, da das Grundwasser bis dicht unter Gelände ansteht. Der Baugrund besteht bis zu einer Tiefe von 25 m bis 30 m aus schluffigem Ton. Zur wirtschaftlichen Bemessung der Schlitzwände war es daher erforderlich, mit Hilfe von zwei Bohrpfählen und Probebelastungen das Kontaktverhalten zwischen den Schlitzwänden und dem schluffigen Ton zu erkunden. Hierbei war besonders die Stabilität und Einbindetiefe der nach dem Aushub auf 8 m Höhe freistehenden mittleren Schlitzwand zu berücksichtigen. Die beiden Probepfähle aus Stahlbeton hatten einen Durchmesser von 0,90 m und eine Länge von 20 m. Sie wurden mit zahlreichen Spannungsdehnungs-Meßeinrichtungen sowie mit Ultraschallsonden zur Bestimmung der Elastizitätsmodule des Betons bestückt, die jeweils in Abhängigkeit von der Tiefe gemessen wurden. Die Probepfähle wurden stufenweise bis zu 4.000 kN belastet und dabei die Setzungen der Pfähle gemessen. Mit Hilfe der Meßergebnisse konnte die Länge der Schlitzwände auf 15 m bis 20 m begrenzt werden, wodurch trotz des nicht unerheblichen Untersuchungsaufwandes eine beträchtliche Baukostenersparnis erzielt wurde.